Am Donnerstag läuft Cristiano Ronaldo erstmals für seinen neuen Klub auf. Die Partie gegen das Starensemble von PSG könnte auch zum letzten Aufeinandertreffen mit Rivale Lionel Messi werden.
Saudi-Arabien rührt kräftig die Fussball-Werbetrommel. Nachdem bereits der spanische (Barcelona schlug Real 3:0) und der italienische (Inter bezwang die AC Milan 3:0) Supercup in Riad ausgetragen werden, steht am Donnerstag der vorläufige Höhepunkt im König-Fahd-Stadion auf dem Programm: Paris Saint-Germain duelliert sich mit einem Allstar-Team der beiden saudischen Klubs Al-Nassr und Al-Hilal.
Im Vordergrund steht selbstverständlich das Wiedersehen von Cristiano Ronaldo und Lionel Messi. Der frischgebackene Weltmeister hat als Werbegesicht einer Tourismus-Kampagne ohnehin geschäftliche Beziehungen zum Wüstenstaat, der Portugiese ist in der Umgebung seit seinem Wechsel zu Al-Nassr omnipräsent. Entsprechend stösst die sportlich bedeutungslose Partie in Saudi-Arabien auf riesiges Interesse, was durch verrückte Zahlen untermauert wird.
Ein VIP-Ticket für 2,5 Millionen Euro
Für die knapp 70'000 verfügbaren Tickets im König-Fahd-Stadion sind gemäss Medienberichten rund zwei Millionen Anfragen eingegangen. Der saudische Immobilien-Tycoon Mushref al-Ghamdi, der zu den glücklichen Ticket-Besitzern gehört, hat dabei offenbar tief in die Tasche gegriffen. Er soll sich an einer Wohltätigkeitsveranstaltung ein VIP-Ticket mit zahlreichen Sondererlaubnissen gesichert und dafür umgerechnet rund 2,5 Millionen Euro auf den Tisch gelegt haben. Nebst dem gewährten Zutritt zu den Katakomben soll das VIP-Package auch die Gelegenheit bieten, Ronaldo und Messi persönlich zu treffen und mit den beiden Superstars Fotos zu schiessen.
10 Millionen Euro für PSG
Während die sportliche Bedeutung des Show-Matches überschaubar ist, hat der Kurztrip für PSG umso grössere finanzielle Anreize. Etwas mehr als 10 Millionen kassiert der Klub aus der französischen Hauptstadt für den Abstecher. Offenbar ein willkommener Zustupf: PSG schrieb im Geschäftsjahr 21/22 gemäss Medienberichten einen Verlust von rund 389 Millionen Euro.
Doch lohnt sich die Reise auch aus sportlicher Sicht? Nur vier Tage nach dem Gastspiel in Saudi-Arabien steht das Cupspiel in Lens beim unterklassigen U.S. Pays de Cassel an, bevor in der Ligue 1 vier Spiele in 14 Tagen anstehen. Wiederum nur zwei Tage darauf kommt es am 14. Februar in der Champions League zum Hinspiel-Kracher gegen die Bayern. «Wenn wirtschaftliche und sportliche Interessen keine gute Verbindung sind», hinterfragt etwa «L'Équipe».
Messi vs. Ronaldo – Duell Nummer 37
36 Mal trafen die beiden Superstars in ihren Karrieren schon aufeinander. Das erste Duell geht ins Jahr 2008 und das Hinspiel des Champions-League-Halbfinals zurück, als Messi mit Barcelona auf Ronaldo und Man United traf. Die Partie damals endete 0:0. Zum letzten Mal gemeinsam auf dem Platz standen Ronaldo und Messi im Dezember 2020, als der Portugiese Juventus im Camp Nou mit zwei Elfmeter-Toren zum 3:0-Sieg führte.
In der Gesamtbilanz hat aber Lionel Messi die Nase vorne – mit 16:9 Siegen (9 Remis), 22 zu 21 Toren und 11 zu 1 Assists. Gut möglich, dass sich Ronaldo am Donnerstag eine letzte Gelegenheit bietet, statistisch noch Boden gutzumachen. Anpfiff im König-Fahd-Stadion ist um 18 Uhr Schweizer Zeit.