
Bernard Tapie, der frühere Chef von Olympique Marseille, Politiker und einstige Adidas-Haupteigentümer, ist gestorben. Der Franzose erliegt mit 78 Jahren einer Krebserkrankung.
Olympique schreibt auf Twitter, Tapie hinterlasse eine grosse Lücke im Herzen der Marseiller und werde für immer Teil der Klubgeschichte sein. Nach grossen Erfolgen als Chef des Radsportteams La Vie Claire übernahm Tapie 1985 Olympique Marseille und führte den Traditionsverein aus einer jahrelangen Krise in eine Hochphase.
Er präsidierte von 1986 bis 1994 Olympique Marseille. Der Klub stand 1993 mit dem Triumph in der Champions League im Zenit. Nach dem Gewinn der fünften Meisterschaft kam heraus, dass Funktionäre Schmiergelder gezahlt hatten. Ein Titel wurde aberkannt, der Klub 1994 in die 2. Liga strafversetzt.
Ende der 1990er Jahre folgte eine Haftstrafe unter anderem wegen Bestechung und Unterschlagung. In den vergangenen Jahren stand Tapie auch wegen eines Gerichtsprozesses wegen mutmasslicher Veruntreuung öffentlicher Mittel im Fokus.
Der Politiker und Unternehmer sorgte in der Welt des Sports für zahlreiche positive und negative Schlagzeilen, war aber auch ausserhalb der Sportwelt in Frankreich eine Bekanntheit.
Tapie wurde am 26. Januar 1943 in Paris in einfachen Verhältnissen geboren. Der studierte Ingenieur war auch als Schauspieler tätig. Während der Präsidentschaft seines Freundes François Mitterrand wurde er Minister für Städteangelegenheiten. Für kurze Zeit war der Geschäftsmann Eigner des Sportartikelherstellers Adidas.
SDA/jar