Alain Sutter spricht bei «Lässer» über ein Erlebnis, das ihm als 5-Jähriger neues Bewusstsein einhauchte. Im ersten Moment machte sich Panik in klein Alain breit, heute spricht er vom grössten Geschenk.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- «Eine Wahl zu haben, wie ich mit bestimmten Situationen umgehe, ist etwas vom schönsten im Leben», sagt Alain Sutter bei «Lässer».
- Im Januar 2024 wurde der Ex-Fussballprofi als Sportchef beim FC St.Gallen entlassen. Die damalige Situation war für Sutter ein Schock.
- In der Talksendung zeigt sich Sutter reflektiert. Seine Reflektiertheit führt er auf ein Erlebnis als 5-jähriger Bub zurück.
Alain Sutter ist bei «Lässer» zu Gast. Als ehemaliger Fussballer und Sportchef und: als Mensch. Die Entlassung beim FC St.Gallen im Januar 2024 war für ihn «ein Schock». Er brauchte Zeit, um das ganze zu verarbeiten.
Sein Ansatz in jener Situation: In sich gehen. «Wir alle haben unser Schicksal. Wir alle haben unser Päckchen zu tragen. Trotzdem hat jeder die Wahl: ‹Was mache ich aus dieser Situation?›.» Sich darüber bewusst zu sein, eine Wahl zu haben, wie er mit bestimmten Situationen umgehe, sei für ihn «etwas vom schönsten im Leben».
Die Endlichkeit des Lebens
Sutter zeigt sich im Talk reflektiert. Den Anstoss, sich mit dem Leben und sich selbst auseinanderzusetzen, gab ein Erlebnis in Sutters jungen Jahren. «Ich war fünf Jahre alt und lag im Bett. Es war dunkel und dann kam der Gedanke in mein Bewusstsein: ‹Irgendwann gibt es dich nicht mehr. Irgendwann bist du tot.›.» Die Reaktion vom kleinen Alain: Panik. «Ich rannte schreiend aus dem Bett ins Wohnzimmer und legte mich auf den Boden. In diesem Moment wurde mir bewusst, dass das Leben endlich ist.»
Dieses Bewusstsein begleitet ihn heute noch. Heute ist sich Sutter sicher: «Die panische Angst vor dem Tod als 5-Jähriger hatte meine Entwicklung diesbezüglich (reflektiert zu sein, d.Red.) getriggert. Am Ende war es mein grösstes Geschenk.» Es führte dazu, dass er bewusst Entscheidungen trifft.
Will ich meine Lebenszeit dafür investieren?
Lebenszeit sei das Kostbarste im Leben. Kein Geld, kein Ruhm, kein Prestige könne dies aufwiegen. So stellt sich Sutter vor Entscheidungen auch immer die Frage, ob er für etwas Bestimmtes seine Lebenszeit investieren will. Ist die Antwort «ja», tut er es.
Als 17-Jähriger entschied sich Sutter für den Profifussball, gab im August 1985 sein Super-League-Debüt bei den Grasshoppers. Auch dort dachte er über den Spielfeldrand hinaus. «Es ging um Leistung auf dem Platz und darum, zur besten Version meines Selbst zu werden.»
Mittlerweile ist er 57 Jahre alt, hat eine grosse Fussballkarriere hinter sich und möchte in seinem Leben «noch viele schöne Momente erleben und den ein oder anderen Menschen inspirieren».