Eine Woche bleibt übrig Diese zehn Top-Transfers könnten noch über die Bühne gehen

Von Jan Arnet

23.8.2022

Diese zehn Top-Transfers könnten noch über die Bühne gehen

Diese zehn Top-Transfers könnten noch über die Bühne gehen

Das Transferfenster ist in den Top-Ligen nur noch bis am 1. September geöffnet (in der Schweiz bis 31. August), doch der eine oder andere grosse Wechsel könnte noch vollzogen werden.

24.08.2022

Das Transferfenster ist in den Top-Ligen nur noch bis am 1. September geöffnet (in der Schweiz bis 31. August), doch der eine oder andere grosse Wechsel könnte noch vollzogen werden. Wir machen den Check.

Von Jan Arnet

Alter  33

Barcelona ➡ Chelsea

Pierre-Emerick Aubameyang

Laut dem spanischen Medienunternehmen «Relevo» haben sich Barcelona und Chelsea über den Transfer von Aubameyang geeinigt. Demnach zahlen die Londoner 22 Millionen Euro für den 33-jährigen Stürmer, die Summe könne durch Boni um weitere 5 Millionen ansteigen.

Aubameyang ist bei Barça seit der Ankunft von Robert Lewandowski nur noch zweite Wahl, die Katalanen brauchen ausserdem dringend Transfereinnahmen, um mit Jules Koundé auch den bisher letzten hochkarätigen Neuzugang des Sommers registrieren zu können.

Und Chelsea ist noch auf Stürmersuche. Thomas Tuchel hatte mit Aubameyang schon erfolgreich in Dortmund zusammengearbeitet. Der Gabuner kennt die Premier League aus seinen Zeiten bei Arsenal bestens, in der Saison 2018/19 wurde er auch Torschützenkönig in England. Der Transfer würde also für alle Beteiligten Sinn machen. Folgt bald die Vollzugsmeldung?

Wechsel-Wahrscheinlichkeit: 90 Prozent.


Alter  28

Barcelona ➡ Juventus Turin

Memphis Depay

Vor einigen Tagen hiess es noch, Barça wolle nur einen Stürmer des Duos Aubameyang und Depay abgeben. Jetzt sieht es doch danach aus, als würden beide Torjäger den Verein verlassen. Der Niederländer könnte es zu Juventus Turin ziehen. Medienberichten zufolge sei Barça bereit, den bis 2023 gültigen Vertrag mit Depay aufzulösen – und ihn damit ablösefrei ziehen zu lassen.

Juve hat grosses Interesse am 80-fachen Nationalspieler, wie auch Vizepräsident Pavel Nedved am Montag bestätigte: «Memphis ist auf unserer Liste.» Laut Transferexperte Gianluca di Marzio sind die Turiner aber auch an Arkadiusz Milik dran. Demnach müsse nun Trainer Massimiliano Allegri entscheiden, ob er lieber Milik oder Depay haben will.

Da der Pole bei Marseille noch bis 2025 unter Vertrag steht, wäre er die teurere Option – wobei Depay die wahrscheinlich höheren Gehaltsforderungen hat. Der Niederländer ist auch flexibler einsetzbar und kann sowohl im Sturmzentrum als auch auf den Flügeln spielen. Daher spricht wohl etwas mehr für einen Depay-Transfer.

Wechsel-Wahrscheinlichkeit: 75 Prozent.


Alter  27

Borussia Dortmund ➡ Inter Mailand

Manuel Akanji

Schon vor mehr als drei Monaten hatte Akanji den Verantwortlichen des BVB klargemacht, dass er seinen 2023 auslaufenden Vertrag nicht verlängern will. Ein fairer Move des Schweizers, der dem Klub so früh die Möglichkeit gab, nach neuen Innenverteidigern zu suchen.

Doch jetzt befindet sich der Nati-Abwehrchef in einer unglücklichen Situation. Einen neuen Verein hat er immer noch nicht gefunden – und in Dortmund spielt er auch keine Rolle mehr. Und das nur drei Monate vor dem Start der WM in Katar.

Klappt es noch mit dem Wechsel zu Inter Mailand? Die Nerazzurri sind Berichten zufolge nach wie vor sehr an Akanji interessiert, können die geforderten rund 20 Millionen Euro Ablöse aktuell aber nicht stemmen. Deshalb könnte Akanji seinen Vertrag in Dortmund nun doch noch einmal verlängern, um letztlich per Last-Minute-Leihe bei Inter anzuheuern – und dann in einem Jahr fix nach Mailand wechseln. 

Inter hat mit Francesco Acerbi und Trevoh Chalobah aber auch andere Innenverteidiger auf der Liste. Akanjis Situation bleibt kompliziert, langsam aber sicher läuft ihm jedoch die Zeit davon. Sollte sich keine Lösung ergeben, ist aber kaum vorstellbar, dass der Nati-Verteidiger bis im Winter auf der Tribüne ausharren muss. Dafür ist er schlicht zu gut und die Dortmunder Verteidigung zu wenig sattelfest.

Wechsel-Wahrscheinlichkeit: 60 Prozent.


MANCHESTER, ENGLAND - JULY 31: Cristiano Ronaldo of Manchester United during the pre-season friendly between Manchester United and Rayo Vallecano at Old Trafford on July 31, 2022 in Manchester, England. (Photo by Matthew Ashton - AMA/Getty Images)
Alter  37

Manchester United ➡ Sporting Lissabon

Cristiano Ronaldo

Was ist schlimmer für Cristiano Ronaldo als eine Saison ohne Champions League? Wenn er gar nicht spielen kann. Bei Manchester United fehlt ihm aktuell beides. Am Montag stand er bei Uniteds 2:1-Sieg über Liverpool schon zum zweiten Mal im dritten Saisonspiel nicht in der Startelf und wurde erst nach 86 Minuten eingewechselt.



Während des ganzen Sommers gab es unzählige Transfergerüchte um den portugiesischen Superstar, der Manchester offenbar unbedingt verlassen will. Nun scheint er auch nicht mehr erste Wahl zu sein – und so reissen die Gerüchte natürlich auch nicht ab. Das Problem allerdings: Scheinbar will den fünffachen Weltfussballer gar niemand. Zumindest gab es noch von keinem (europäischen) Klub ein konkretes Interesse.

Wie weiter mit Ronaldo? Das wurde am Montag auch sein Mitspieler und Landsmann Bruno Fernandes gefragt. «Vielleicht weiss ich das eine oder andere, aber ich werde nicht derjenige sein, der es ausspricht. Ob er gehen oder bleiben wird – er wird bald sprechen», so Fernandes.

Am wahrscheinlichsten scheint derzeit eine Rückkehr zu Sporting Lissabon, wo Ronaldo einst gross wurde. Da hätte er den Stammplatz auf sicher und könnte auch in der Champions League spielen. Allerdings müsste er wohl deutliche Abstriche beim Gehalt machen.

Wechsel-Wahrscheinlichkeit: 50 Prozent.


Alter  25

Barcelona ➡ Bayern München

Frenkie de Jong

Auch die Posse um Frenkie de Jong nimmt kein Ende. Barça würde den niederländischen Nationalspieler mit einem Marktwert von rund 60 Millionen Euro gerne loswerden, um die Kasse zu füllen. Manchester United galt lange als sehr interessiert, doch de Jong will offensichtlich nicht nach England wechseln und bleiben.

Offenbar setzen die Katalanen den Mittelfeldspieler unter Druck und fordern einen Gehaltsverzicht, sollte er nicht wechseln. Das ganze entwickelt sich mehr und mehr zu einer Schlammschlacht. Laut spanischen Medien werfe de Jong dem Klub «Erpressung» und eine «Verleumdungskampagne» vor. In den Plänen von Trainer Xavi spielt der 25-Jährige indes nach wie vor eine grosse Rolle.

Kommt jetzt doch noch einmal Bewegung in einen Transfer? Gemäss dem Barça-nahen Reporter Gerard Romero überlegt sich Bayern München, den Niederländer leihweise mit Kaufoption zu holen. Dies dementiert der deutsche Sky-Reporter Florian Plettenberg allerdings. Demnach seien die Bayern sehr zufrieden mit ihren aktuellen Mittelfeldspielern und hätten zumindest in diesem Sommer kein Interesse an de Jong.

Wechsel-Wahrscheinlichkeit: 20 Prozent.


epa10120592 Antony Matheus Dos Santos of Ajax celebrates the 2-1 during the Dutch Eredivisie soccer match between Ajax Amsterdam and FC Groningen at the Johan Cruijff ArenA in Amsterdam, Netherlands,. 14 August 2022. EPA/MAURICE VAN STEEN
Alter  22

Ajax Amsterdam ➡ Manchester United

Antony

Der wohl teuerste Transfer, der in diesem Sommer noch über die Bühne gehen könnte, ist jener von Antony. Manchester United hat grosses Interesse am brasilianischen Flügelstürmer, ist mit einem 80-Millionen-Angebot offenbar aber schon abgeblitzt. Ajax hat in diesem Sommer mit Lisandro Martínez, Sébastien Haller, Ryan Gravenberch, Noussair Mazraoui und Nicolás Tagliafico schon zahlreiche Leistungsträger verloren und will Antony scheinbar nur abgeben, wenn ein Klub bereit ist, 100 Millionen Euro auf den Tisch zu legen.

Der 22-Jährige macht nun seinerseits Druck und ist Medienberichten zufolge letzte Woche mehrmals dem Training ferngeblieben, um den Transfer voranzutreiben. Wegen seines Streiks fehlte Antony deshalb am Wochenende auch im Ajax-Kader beim Spiel gegen Sparta Rotterdam (1:0).

Laut «Sky» könnte es jetzt richtig interessant werden. Demnach könnten die beiden Vereine schon kurz vor der Einigung stehen und sich womöglich bei rund 90 Millionen Euro treffen. Damit wäre Antony einer der teuersten Spieler in diesem Transferfenster.

Wechsel-Wahrscheinlichkeit: 80 Prozent.


Alter  32

Frankfurt ➡ Manchester United

Kevin Trapp

Gleich noch einmal Manchester United. Die Red Devils sind auch noch auf der Suche nach einem neuen Goalie, der David de Gea Konkurrenz machen kann. Nachdem bereits Nati-Keeper Yann Sommer ein Thema war, soll nun Frankfurts Kevin Trapp ganz oben auf der Liste stehen. 

Gemäss dem «Kicker» macht United dem Bundesligisten ein Angebot im «hohen einstelligen Millionenbetrag» und bietet Trapp einen Vierjahresvertrag an, den der Goalie laut dem Fachmagazin auch gerne unterschreiben würde. Der «Sport Bild» sagt Trapp: «Manchester ist ein grosser Verein, aber ich habe mich bislang nicht damit beschäftigt.»

Frankfurt-Trainer Oliver Glasner sagt zwar, dass er sich «keine Sorgen» mache. «Aber ich habe mir öfters schon keine Sorgen gemacht – und dann war der Spieler weg.» Fakt ist: Trapps Vertrag läuft noch bis 2024, mit Frankfurt kann er Champions League spielen, mit Manchester United nicht.

Wechsel-Wahrscheinlichkeit: 60 Prozent.


MANCHESTER, ENGLAND - JANUARY 18: Bernardo Silva of Manchester City looks on during the Premier League match between Manchester City and Crystal Palace at Etihad Stadium on January 18, 2020 in Manchester, United Kingdom. (Photo by Sebastian Frej/MB Media/Getty Images)
Alter  28

Manchester City ➡ Barcelona

Bernardo Silva

Ein weiterer heiss begehrter Spieler ist Bernardo Silva. Nach fünf Jahren bei Manchester City scheint der Portugiese offen zu sein für ein neues Abenteuer. Mit Barcelona soll es sogar schon Gespräche gegeben haben, auch PSG soll sehr interessiert sein. ManCity jedoch gibt den 28-Jährigen, dessen Vertrag noch bis 2025 läuft, nur ungern ab und fordert Berichten zufolge eine Ablöse in Höhe von 100 Millionen Euro.

Für Barça wohl zu viel. PSG ist mit einer 80-Millionen-Offerte gemäss «Sky» schon abgeblitzt, könnte aber nochmals einen neuen Anlauf nehmen. City-Manager Ferran Soriano hat am Montag allerdings bei «El Chiringuito TV» gesagt, dass «Bernardo Silva bei Man City bleiben wird». Ob das letzte Wort nun wirklich schon gesprochen ist?

Wechsel-Wahrscheinlichkeit: 20 Prozent.


Alter  32

Adana Demirspor ➡ Sion

Mario Balotelli

Auch der eine oder andere Super-League-Klub könnte noch – für seine Verhältnisse – einen Transfercoup landen. Das Gerücht um Mario Balotelli und Sion hielt sich hartnäckig, zuletzt wurde es allerdings ruhig. Das heisst aber nicht, dass sich das Thema Balotelli im Wallis erledigt hat. Ganz im Gegenteil. 

Es bedeutet, dass noch immer kein Klub die Anforderungen von Adana Demirspor erfüllen wollte. Und das spricht klar für Sion. Offenbar ist sich der Super Ligist mit Balotelli grundsätzlich einig, die Türken fordern aber noch immer zu viel Geld. Von 3,2 Millionen Euro war mal die Rede, Adana-Präsident Murat Sancak spricht jetzt von einem 4-Millionen-Preisschild. 

Mit Artem Dzyuba hat Demirspor bereits einen namhaften Balotelli-Ersatzmann verpflichtet. Ist nun der Weg frei für Sion? Es dürfte bis zum letzten Tag der Transferperiode ein Krimi bleiben. Sportchef Barthélémy Constantin sagt zu blue Sport: «Wir schauen, was passiert und sind als FC Sion bestrebt, die bestmögliche Mannschaft zusammenzustellen. Balotelli bleibt bei uns ein Thema.»

Wechsel-Wahrscheinlichkeit: 50 Prozent.


Alter  18

Zürich ➡ Leeds

Wilfried Gnonto

Bleibt er oder geht er? Wilfried Gnonto ist neben Balotelli das zweite grosse Transferthema in der Super League. Leeds United soll dem FCZ ein Angebot über 5 Millionen Franken gemacht haben. Der Schweizer Meister hofft aber auf rund das Doppelte. Allerdings läuft der Vertrag des italienischen Nationalspielers nur noch bis 2023, dann ist er ablösefrei zu haben.

Leeds-Coach Jesse Marsch macht keinen Hehl daraus, dass der Premier-League-Klub Gnonto gerne verpflichten würde. «Wir halten grosse Stücke auf ihn», sagte Marsch am Wochenende vor dem 3:0-Sieg gegen Chelsea. Leeds und Gnonto sollen sich auch schon einig sein. FCZ-Sportchef Marinko Jurendic sagt derweil dem «Blick»: «Es kann noch alles passieren.» Ob sich die beiden Vereine noch finden, werden die nächsten Tage zeigen.

Wechsel-Wahrscheinlichkeit: 50 Prozent.