Trotz einer derzeit löchrigen Defensive will Borussia Dortmund seine letzte Chance in der Champions League wahrnehmen. Ein Sieg im Heimspiel vom Mittwoch gegen APOEL Nikosia ist schiere Pflicht.
Nach einem sehr guten Saisonstart - nicht wenige deutsche Medien begannen schon von der Wachablösung zwischen Bayern München und Dortmund in der Bundesliga zu schreiben - hat sich für die Borussen in kurzer Zeit vieles zum Schlechten verändert. Die letzte Auslosung im deutschen Cup brockte Dortmund ein Auswärtsspiel gegen die Bayern ein. In der Meisterschaft verlor Dortmund zuletzt 2:4 in Hannover. Bayern übernahm dadurch erstmals mit drei Punkten Vorsprung die Führung. In der Champions League ist die Zwischenbilanz mit einem Punkt aus drei Spielen miserabel.
Kann Dortmund den Trend nicht stoppen, könnten noch vor Weihnachten alle Chancen auf einen Titelgewinn in dieser Saison verfliegen. Andererseits könnte gerade ein klarer Heimsieg gegen das im europäischen Fussball nicht renommierte APOEL Nikosia die erneute Wende einleiten. So oder so wird die Mannschaft von Trainer Peter Bosz auch daheim gegen Tottenham Hotspur und bei Real Madrid kräftig Punkten müssen.
Dortmunds derzeitige Probleme werden in der Defensive ausgemacht, zu der Goalie Roman Bürki gehört. In den ersten fünf Bundesliga-Spielen liess sich der Münsinger nicht bezwingen, und doch begannen die Schwierigkeiten gerade in dieser Zeit. Bei der 1:3-Niederlage bei Tottenham liess sich Bürki zweimal von einem seitlich auf ihn zukommenden Spieler in der nahen Ecke schlagen. Dass diese Situation für einen Torhüter etwas vom Lästigsten ist, wurde ihm nicht zugute gehalten. Selbst TV-Experte Oliver Kahn entlastete den Schweizer nicht. In einem späteren Spiel musste sich Bürki noch einmal auf diese Weise bezwingen lassen.
Bürki spürt Vertrauen
Plötzlich musste sich Bürki vorkommen wie der Goalgetter, der nicht mehr trifft. Es häuften sich Gegentore, die er in einer normalen Phase der Karriere vielleicht verhindert hätte. Trainer Bosz weiss, dass seine Mannschaft für den dauerhaften Erfolg einen gestärkten Bürki braucht. Und nur der Goalie selber kann aus der Baisse herausfinden. Dafür benötigt er Praxis und Leistung. Deshalb wiederum gibt Bosz das Vertrauen weiterhin dem Schweizer und nicht dem unzufriedenen 37-jährigen Ersatzmann Roman Weidenfeller.
Die Schuld an Dortmunds Problemen trägt bei weitem nicht nur Bürki, sondern das ganze Defensivspiel, besonders die Verteidiger. Bei vielen Toren wurde Bürki alleingelassen.
Den ersten Schritt zur Besserung kann Borussia mit einem Sieg gegen APOEL tun, einen wohl noch grösseren am Samstagabend im Bundesliga-Heimspiel gegen die Bayern.
Wie hoch gewinnt Liverpool?
In der Gruppe E der Champions League zweifelt keine Seele an Liverpools Heimsieg gegen Schlusslicht Maribor. In Slowenien gewannen die Reds 7:0, sodass es an der Anfield Road nur um die Höhe des Resultats gehen dürfte. Die Mannschaft von Jürgen Klopp balgt sich mit dem FC Sevilla und Leader Spartak Moskau, die gegeneinander spielen, um die Vergabe der ersten zwei Plätze. In den letzten acht Saisons hat Liverpool nie mehr die K.o.-Phase der Königsklasse erreicht.
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