Coronavirus Bundesliga rechnet mit leeren Stadien – Zuschauerbeschränkung in Frankreich

dpa/lbe

9.3.2020

Wegen des Coronavirus könnten die Zuschauer bald auch im Signal Iduna Park fehlen.
Wegen des Coronavirus könnten die Zuschauer bald auch im Signal Iduna Park fehlen.
Bild: Keystone

Die Ausbreitung des Coronavirus wirkt sich weiter auf den europäischen Fussball aus. Frankreich beschränkt die Zuschauerzahl und in Deutschland rechnet man mit Geisterspielen.

Die Deutsche Fussball Liga stellt sich wegen der Ausbreitung des Coronavirus auf Geisterspiele am nächsten Bundesliga-Wochenende ein. «Wir würden am liebsten schon nächsten Spieltag mit Zuschauern spielen. Das ist aber leider nicht realistisch», sagte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert am Montag bei «Bild live», schloss aber eine Komplett-Absage des kommenden Spieltags aus. «Wir haben entschieden, dass der Spieltag stattfindet, rein sportlich. Mit wie vielen Zuschauern und ob ohne, das ist eine Entscheidung, die die Behörden treffen müssen», sagte der 50-Jährige.

Zuvor hatte Gesundheitsminister Jens Spahn erneut dazu aufgefordert, Grossveranstaltungen mit mehr als 1000 Besuchern abzusagen. «Es ist sicher leichter, auf Konzerte und Fussballspiele zu verzichten als auf den Weg zur eigenen Arbeit zu verzichten. Diese Abstufung und diese Entscheidung für jeden einzelnen. Jeder Bürger muss dabei einen Beitrag leisten», sagte der CDU-Politiker am Montag in Berlin.

Ligue 1: Keine Spiele mit mehr als 1000 Menschen 

In Frankreich herrscht ein Verbot von Versammlungen von mehr als 1000 Menschen. Sportministerin Roxana Maracineanu bestätigte am Montag, dass die vorerst bis zum 15. April geltenden Massnahmen der Regierung im Kampf gegen die Ausbreitung das Coronavirus auch für Sportveranstaltungen gelten. Das trifft vor allem die Fussballspiele der von Paris Saint-Germain angeführten Ligue 1, die in der Regel vor Zehntausenden Zuschauern stattfinden.

«Wir befinden uns in einem aussergewöhnlichen Kontext, und die Sportwelt muss sich an dieser kollektiven Anstrengung beteiligen. Wir müssen alle zusammenstehen», sagte die ehemalige Schwimmweltmeisterin. Man müsse nun entweder die Teilnehmerzahl begrenzen oder die Spiele ohne Zuschauer stattfinden lassen, so die Ministerin. Die endgültige Entscheidung liege bei den Präfekten. «Wir arbeiten mit den Organisatoren an der Frage der Entschädigung.»

Maracineanu betonte, dass Spiele ohne Zuschauer im Kampf gegen das Coronavirus künftig die Leitlinie bei Wettbewerben im Profisport sein könnten. «Was ich befürworte, ist die sportliche Kontinuität, insbesondere bei den Qualifikationswettbewerben für die Olympischen und Paralympischen Spiele in Tokio», so die Ministerin. Die für Samstag geplante Rugby-Partie zwischen Irland und Frankreich werde verschoben.

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