Premier League «Ein Desaster» – Guardiola mit Wutrede nach Remis gegen Liverpool

jar

9.11.2020

Jürgen Klopp und Pep Guardiola sind sich einig: Die Spieler müssen besser geschützt werden.
Jürgen Klopp und Pep Guardiola sind sich einig: Die Spieler müssen besser geschützt werden.
Bild: Getty

Das Topspiel der Premier League zwischen Manchester City und Liverpool endet remis. Nach dem Match redet sich City-Coach Pep Guardiola in Rage – allerdings nicht aufgrund des Resultats.

Der grosse Abnützungskampf der beiden aktuell wohl besten Mannschaften der Premier League endete am Sonntagabend 1:1. Nach Mohamed Salahs Führungstor (Penalty) glich Gabriel Jesus für City aus. Noch vor der Pause hatte Kevin De Bruyne die Riesenchance zur Führung, doch der Belgier schoss seinen Elfmeter am Tor vorbei. Die zweite Halbzeit war dann weniger spektakulär, so brachte die Schlagerpartie keinen Sieger hervor.

Was sonst noch für Gesprächsstoff sorgt: Nach dem Schlusspfiff sehen die TV-Zuschauer, wie Jürgen Klopp beim Handshake energisch auf Pep Guardiola einredet, bevor eine Umarmung folgt.

Was hat der Liverpool-Coach seinem Trainerkollegen gesagt? Guardiola klärt gegenüber «Sky Sport» auf: «Wir haben nicht über das Resultat gesprochen. Sondern darüber, dass wir weiter dafür kämpfen müssen, dass wir fünf Auswechslungen machen dürfen.»

Der Spanier spricht Liverpool-Verteidiger Trent Alexander-Arnold an, der sich während des Spiels verletzte. «Auf der ganzen Welt dürfen die Klubs fünfmal wechseln, aber hier in England denken wir, wir seien spezielle Leute und dürfen nur dreimal tauschen. Wir schützen die Spieler nicht, und deshalb ist es ein Desaster», so Guardiola.

Viele Verletzte auf beiden Seiten

Auch Klopp fordert die Liga nachdrücklich dazu auf, fünf Auswechslungen zu erlauben. Schliesslich ist das in den vier anderen europäischen Topligen möglich. «Wenn 14 Teams sich nicht einig sind über fünf Wechsel, dann sollen wenigstens die besten sechs Teams die Möglichkeit dazu haben», so der Deutsche.

Liverpools Verletzungssorgen könnten sich in der Defensive mit dem möglichen Ausfall von Alexander-Arnold weiter vergrössern. Abwehrchef Virgil van Dijk fehlt mit einem Kreuzbandriss monatelang. Fabinho, der zuletzt mit einer Oberschenkelverletzung ausfiel, könnte indes nach der Länderspielpause zurückkehren.

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Guardiola musste seinerseits in den letzten Wochen ohne echten Stürmer auskommen, da sowohl Sergio Agüero als auch Gabriel Jesus verletzt fehlten. Letzterer ist nun wieder fit und bietet City wieder mehr Optionen. Dennoch ist für Guardiola klar, dass sich etwas ändern muss: «Die Spieler sind erschöpft. LeBron James hat den NBA-Titel gewonnen, jetzt ist er für ein oder zwei Monate im Urlaub. Unsere Jungs hatten acht Tage.»

City ist Ende September in die Saison gestartet und hat seither schon zwölf Partien absolviert. «Es geht um Spiele, Spiele, Spiele, Spiele, weil das Fernsehen beschlossen hat, es so zu tun», sagt Guardiola, während Klopp erklärt: «Keiner hat ein Problem damit, nach Mittwoch wieder am Samstag zu spielen. Aber die Spiele am Mittag sind dann zu früh.»

Was Klopp damit meint: Manchester United musste am Samstagmittag bei Everton antreten (3:1-Sieg), nachdem die «Red Devil» am Mittwoch noch in der Champions League im Einsatz standen. Auch United-Coach Ole Gunnar Solskjaer hatte die Liga für diese Spielansetzung kritisiert.


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