Die Enthüllungen um Messis Monster-Vertrag beim FC Barcelona schocken die Fussballwelt. Die spanische Zeitung «El Mundo» legt am Montag mit neuen Details nach. Derweil verteidigen Barça-Coach Ronald Koeman und La-Liga-Chef Javier Tebas den sechsfachen Weltfussballer.
Es sei «ein Vertrag, der Barça vom Ruhm in den Ruin treibt», schreibt die spanische «El Mundo» am Sonntag und veröffentlicht das 30-seitige Arbeitspapier und die gigantischen Lohnsummen, die Lionel Messi beim FC Barcelona verdient. Seit seiner letzten Vertragsverlängerung im Jahr 2017 soll der Argentinier die Katalanen nicht weniger als 555 Millionen Euro kosten. 511 Mio. davon hat Messi demnach bereits erhalten.
Allein für die Unterzeichnung des Vertrages habe Messi damals einen Bonus von 97,9 Millionen Euro ausgehandelt. Mit Gehalt, Bildrechten, zusätzlichen Prämien und erfolgsabhängigen Boni kassiert der 33-Jährige nach Abzug der Steuern täglich rund 210'000 Euro. Unglaubliche Zahlen, zumal Barcelona in grossen finanziellen Schwierigkeiten steckt – Berichten zufolge hat der Klub einen schwindelerregenden Schuldenberg in Höhe von 1,17 Milliarden Euro. Barça stehe «am Rande des Bankrotts», schrieb «El Mundo» zu den Enthüllungen.
Am Montag kommen neue Details aus dem gigantischen Messi-Vertrag ans Licht. Wie die Tageszeitung weiter berichtet, steht Mitte Juni eine weitere Bonuszahlung an. Obwohl der Vertrag des Captains dann auslaufen wird und Messi seinen Herzensklub wahrscheinlich verlassen wird – und zwar ablösefrei. Es handle sich um eine Loyalitätsklausel, die zwei Wochen vor Ende der langjährigen Zusammenarbeit greift – und Messi dem Bericht zufolge zusätzliche 39 Millionen Euro einbringt. Ob er bleibt oder Barça nach 21 Jahren verlassen wird, spiele dabei keine Rolle.
Koeman fordert Rausschmiss von Maulwurf
Ronald Koeman äussert sich nach dem 2:1-Sieg seines Teams gegen Athletic Bilbao am Sonntagabend wie folgt zum geleakten Messi-Vertrag: «Wenn einer aus unserem Klub dafür verantwortlich ist, ist das sehr schlecht. Wenn du Teil dieses Vereins bist, musst du ihm helfen. Wenn ein Mitarbeiter entschieden hat, diese vertraulichen Informationen weiterzugeben, kann er keine Zukunft in diesem Klub haben.»
Der Barça-Coach nimmt seinen Superstar in Schutz und sagt, dass das, was in der Presse passiere, mit einer sehr bösen Absicht verbunden sei. «Sie wollen einen Spieler verletzen, vor dem wir eine Menge Respekt haben müssen. Er hat so viel für den spanischen Fussball und für diesen Verein gegeben», so Koeman. «Heute hat er wieder einmal gezeigt, dass er ein Gewinner ist. Und sich trotz allem auf das Spiel konzentrieren kann.» Messi schoss Barça gegen Bilbao mit einem herrlichen Freistoss in Führung, es war sein 650. Tor im Trikot des FC Barcelona.
Zuspruch erhält der Zauberfloh auch von La-Liga-Boss Javier Tebas, der sich am späten Sonntagabend auf Twitter meldet und schreibt: «An der heiklen finanziellen Situation beim FC Barcelona ist nicht Messi schuld, sondern vielmehr die verheerenden Auswirkungen von Corona. Ohne Pandemie gleichen die Einnahmen, die der beste Spieler der Geschichte generiert, die hohen Kosten aus. Einige Medien behandeln dieses Thema nicht fair.»