Nations League England-Coach Southgate scherzt über Pfiffe gegen Van Dijk

Aus Guimarães: Patrick Lämmle

8.6.2019

An der Pressekonferenz vor dem Spiel um Platz drei gegen die Schweiz wird Englands Coach Gareth Southgate auf die Pfiffe der englischen Fans gegen Virgil van Dijk angesprochen. Mit seiner Antwort sorgt er für heitere Stimmung bei den Journalisten.

Am Donnerstag wurde Hollands Star-Verteidiger Virgil van Dijk von den englischen Fans bei jeder Ballberührung ausgebuht, 120 Minuten lang. Ganz offensichtlich waren nicht all zu viele Liverpool-Anhänger im Stadion. Was der Coach von den Pfiffen hielt? «Ich bin glücklich, dass sie inzwischen die Gegner auspfeifen und nicht mehr uns – wir machen Fortschritte», scherzt Englands Nationaltrainer. Er erinnert daran, dass das zu Beginn seiner Amtszeit (er ist seit Oktober 2016 im Amt) noch ganz anders war.



Auch Van Dijks Teamkollege Joe Gomez will keine grosse Sache daraus machen. «Ich weiss nicht, was er falsch gemacht hat. Vielleicht gab es einen Grund». Wer erwartet hat, dass die Engländer die Buhrufe kritisieren würden, der sah sich auf alle Fälle getäuscht. Die Fans vergraulen, das ist nämlich so ziemlich das Gegenteil dessen, was sie wollen. Und deshalb möchten sie auch gegen die Schweiz im Spiel um Platz drei abliefern. «Es sind tausende Fans hier und wir müssen alles daran setzen, ihnen etwas zurückzugeben. Und es geht auch darum, eine sehr gute Saison mit einem positiven Resultat abzuschliessen.»

Southgate spricht von einem Prozess, in dem sie sich befänden. Sie seien nahe dran, Trophäen gewinnen zu können, die Spieler seien enttäuscht, weil sie das bisher nicht geschafft hätten. «Sie wollen nicht nur mithalten, sie wollen die Grossen auch schlagen. Das ist ein gutes Zeichen.» Es sind Sätze, die wir nur zu gut kennen. Man wähnt sich regelrecht an einer Pressekonferenz der Schweizer.

Was Southgate vom Schweiz-Spiel erwartet

Er brauche die Spieler nicht speziell zu motivieren, denn im Dress der Nationalmannschaft gebe es keine Testspiele. «Jedes Spiel ist wichtig. Für das Land, die Fans und die Spieler. Jedes Spiel bietet auch die Chance, sich aufzudrängen.» Dass es gegen die Schweiz nicht einfach werden würde, ist ihm bewusst: «Sie spielen sehr stark hinten raus. Es ist ein gefestigtes Team, das seit Jahren konstant spielt. Und sie haben Spieler wie Xhaka oder Shaqiri. Ich denke, der Coach macht einen brillanten Job. An der WM haben sie nur knapp das Viertelfinale verpasst und sie haben auf dem Weg zum Final-Four Belgien ausgeschaltet.»

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