Kommentar Erinnerungen an 2011: Der wahre Grund des Scheiterns von ManUtd

Jan Arnet

17.4.2019

Phil Jones war schon 2011 gegen den FCB heillos überfordert.
Phil Jones war schon 2011 gegen den FCB heillos überfordert.
Bild: Keystone

Manchester United scheitert in der Champions League sang- und klanglos an Barcelona. Überraschend kommt das nicht, zumal am Dienstag fast die gleiche Abwehr auf dem Platz stand wie vor siebeneinhalb Jahren, als der FC Basel sein grösstes Märchen erlebte. 

Es war die vielleicht magischste aller magischen Nächte des FC Basel in der Champions League. Der 2:1-Sieg gegen Manchester United am 7. Dezember 2011, der den FCB zum ersten Mal in die Achtelfinals brachte und die «Red Devils» – den damaligen Vorjahresfinalisten notabene – sensationell aus dem Turnier kickte. 

Auf der einen Seite die Basler mit Alex Frei, Marco Streller, Xherdan Shaqiri und Yann Sommer. Auf der anderen Seite United mit Legenden wie Wayne Rooney, Ryan Giggs oder Rio Ferdinand. Aber eben auch mit David De Gea, Phil Jones, Ashley Young und Chris Smalling. Unglaublich aber wahr: Die letzteren Vier stehen auch am Dienstag beim 0:3 in Barcelona in der United-Startelf – siebeneinhalb Jahre nach der historischen Pleite in Basel.

Und genau hier wird offensichtlich, wo das Problem beim englischen Rekordmeister liegt, der seit Jahren den eigenen Erwartungen weit hinterher läuft. In der Offensive hat Manchester United mit Marcus Rashford, Anthony Martial und Romelu Lukaku viel Talent in den Reihen, zudem mit Paul Pogba im Mittelfeld einen absoluten Weltklasse-Spieler. Aber in der Defensive wird immer noch auf die gleichen Spieler gesetzt, die schon seit Jahren als zu schwach für die hohen Ansprüche der «Red Devils» empfunden werden. 

Salopp ausgedrückt: Wie sollen Jones, Young und Smalling gegen Lionel Messi und Co. bestehen, wenn es 2011 nicht einmal gegen den kleinen FC Basel reichte? Damals waren es Streller und Frei, die United den Meister zeigten. Am Dienstag ist es Messi mit einem Doppelpack und Coutinho mit einem Traumtor. Barça musste in diesem Viertelfinal-Duell nie um die Halbfinal-Qualifikation zittern.

Englischen Medienberichten zufolge sollen United-Trainer Ole Gunnar Solskjaer im Sommer rund 200 Millionen Euro für neue Stars zur Verfügung stehen. Spekuliert wird vor allem über die Verpflichtungen von BVB-Youngster Jadon Sancho und Tottenham-Spielmacher Christian Eriksen – zwei Offensivmänner. Solskjaer wäre gut beraten, erst einmal seine Abwehrreihen zu sanieren.

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