Vor dem Anpfiff sorgt ein positiver Coronatest von Manuel Akanji für Unruhe, danach unterliegt die Schweiz Kroatien 1:2. Und doch fallen die Reaktionen aus dem Schweizer Lager positiv aus.
Natürlich sei es schade, dass man es nicht geschafft habe, ein positives Resultat zu erreichen. Und natürlich sei es eine schwierige Situation in einer schwierigen Zeit, meinte Mario Gavranovic nach der Niederlage gegen den WM-Zweiten vor 4'500 Zuschauern im St. Galler Kybunpark. Ein zweites Mal in den Tagen seit dem Zusammenzug zeigte sich am Mittwoch, wie schnell es kompliziert werden kann im Umgang mit dem Coronavirus. Und dass sich die Situation schnell ändern kann.
Eine am Morgen als Vorsichtsmassnahme durchgeführte Testreihe schlug nach Xherdan Shaqiri am Vortag auch bei Manuel Akanji an. Der Dortmunder Verteidiger, den Nationalcoach Vladimir Petkovic gegen Kroatien schonen wollte, musste sich in Isolation begeben und kann auch nicht mit zum Nations-League-Spiel am Samstag in Spanien reisen. Dafür gibt es Shaqiri plötzlich wieder Hoffnung, weil dessen positives Testergebnis auf eine frühere Infektion zurückzuführen ist und er nicht ansteckend ist.
Gavranovic: «Es war ein sehr spezieller Abend für mich»
«Es ist nicht einfach für uns», sagte Gavranovic. «Ich habe keine Angst. Ich weiss aber, dass wir uns vorsichtig verhalten müssen. Eine Quarantäne wirkt sich auch sportlich negativ auf den betroffenen Spieler aus.» Das alles gelte es auf dem Platz auszublenden. Und das gelang ihm und den Schweizern durchaus.
Nach einer Flanke von Granit Xhaka erzielte Gavranovic mit einem schönen Kopfball das 1:0. Es war sein dritter Treffer im dritten Duell mit der Schweiz gegen sein Heimatland, in dem er auf Klubebene seit 2016 spielt. «Es war ein sehr spezieller Abend für mich», sagte Gavranovic. «Ich traf zum dritten Mal gegen Kroatien und durfte am Ende auch noch die Captainbinde tragen. Leider schafften wir es nicht, ein positives Ergebnis zu erreichen.»
Omlin: «Wir waren in dieser Konstellation nicht sehr eingespielt»
In der ersten halben Stunde spielte die mit den drei Debütanten Jonas Omlin, Becir Omeragic und Jordan Lotomba in die Partie gegangene SFV-Auswahl sehr gut, und auch danach sah Vladimir Petkovic von seiner Mannschaft viel Positives, wie er betonte. Er habe gesehen, dass man auch gut spielen könne, wenn man nicht in Bestbesetzung sei, befand der Chef.
Jonas Omlin, der sich bei den Toren nichts zuschulden kommen liess, sagte: «Wir waren in dieser Konstellation nicht sehr eingespielt. Aber wir machten das Beste aus der Situation. Bei den Gegentoren waren wir ein bisschen zu wenig konsequent bei den Leuten, aber man kann der Mannschaft für die gezeigte Leistung nichts vorwerfen.»