Der ehemalige Celtic-Goalie Artur Boruc unterstützte am Donnerstagabend im Fanblock lautstark Legia Warschau. Die Polen lieferten sich gegen seinen früheren Erzrivalen Glasgow Rangers einen heissen Kampf um die Europa League.
Artur Boruc' Karriere startete in seiner polnischen Heimat. Bei Legia Warschau wurde er als Stammtorhüter polnischer Meister. 2005 lockte Celtic Glasgow, fünf Jahre hütete Boruc das Tor für den schottischen Rekordmeister. In Glasgow wurde der 1,93 Meter grosse Brocken schnell zum Publikumsliebling. Die neusten Bilder dürften seinen Kult-Status beim katholischen Verein noch mehren.
Am Donnerstagabend war Artur Boruc nämlich Gast im Ibrox Stadium, der Heimstätte der (protestantischen) Glasgow Rangers. Und dabei schlürfte der Pole nicht etwa in der VIP-Box Champagner, sondern war mittendrin unter den fanatischen Gästefans. Der 39-Jährige peitschte die Warschau-Anhänger sogar per Megafon an.
Doch trotz der prominenten Unterstützung verlor Legia Warschau gegen das Team von Trainer Steven Gerrard – in der Nachspielzeit gelang den Rangers das einzige Tor, nachdem das Hinspiel torlos endete.
Und es droht weiteres Ungemach: Weil die Legia-Supporter in der Halbzeitspause ein Banner mit dem verstorbenen polnischen Papst Johannes Paul II. (sowie der Aufschrift: «Be Not Afraid», auf Deutsch etwa habe keine Angst) hissten, droht von der UEFA eine Sanktion.
Auch die Rangers-Fans sind natürlich keine Heiligen. Weil diese im letzten Spiel gegen St. Joseph, den Vertreter aus Gibraltar, mit rassistischen Sprechchören ebenfalls negativ auffielen, sperrte die UEFA für das Spiel gegen Legia Warschau einen Block.
Artur Boruc, der immerhin 65 Länderspiele absolvierte, ist übrigens immer noch aktiv: Er steht beim Premier-League-Klub Bournemouth unter Vertrag, drückt dort aber nur die Ersatzbank. Dessen Trainer Eddie Howe war aber trotzdem nicht begeistert, als er vom Ausflug seines Schützlings in die Fankurve hörte und meinte, dies sei «nicht ideal» und er müsse darüber «noch mit Artur sprechen». Vielleicht benutzt er dafür am besten ebenfalls ein Megafon, damit die Message beim Polen auch wirklich ankommt.
