Erdogan-Kritiker Ex-Bundesliga-Profi streikt in Genf vor dem UN-Gebäude

DPA / wer

21.3.2018

Naki im Januar nach einem versuchten Anschlag auf seine Person.
Naki im Januar nach einem versuchten Anschlag auf seine Person.
Bild: Screenshot Reuters

Deniz Naki nimmt vor dem UN-Gebäude in Genf an einem Hungerstreik teil. Der Deutsch-Kurde will damit gegen die militärische Intervention der Türkei in Syrien protestieren. 

«Mit diesem Hungerstreik möchten wir die Vereinten Nationen an ihre Verantwortung erinnern und gegen den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg der türkischen Regierung protestieren», sagte der frühere Profi des FC St. Pauli der «Welt».

Attentatversuch im Januar

Der ehemalige deutsche U21-Nationalspieler ist von der türkischen Fussballföderation (TFF) lebenslang gesperrt worden. Naki spielte zuletzt beim türkischen Drittligisten Amed Sportif Faaliyetler in Diyarbakir. Wegen «massiver Sicherheitsbedenken» hatte der 28-Jährige erklärt, nicht mehr in die Türkei zurückkehren zu wollen.

Anfang Januar war Naki bei einem Heimatbesuch in Deutschland in seinem Auto beschossen worden. Naki hatte den Verdacht geäussert, dass der türkische Geheimdienst MIT hinter den Schüssen stecken könnte. Bis heute sind die Hintergründe jedoch unklar. Seit Jahren gilt Naki als Kritiker des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Wegen angeblicher Terrorpropaganda für die kurdische Arbeiterpartei PKK war der Fussballer zu 18 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden.

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