Die sportliche Bilanz von Zlatan Ibrahimovic bei Milan ist zwar ansprechend, trotzdem will die Stürmerlegende nun offenbar einen Schlussstrich unter seine Karriere ziehen. Grund dafür sind die Vorgänge in der Vereinsführung.
Milan sorgt sich aktuell vor allem um zwei Aushängeschilder. So sind sowohl Klublegende und aktueller technischer Direktor Paolo Maldini (51), als auch sein 18-jähriger Sohn Daniel, der Anfang Februar sein Debüt in der Serie A gab, am Coronavirus erkrankt. Immerhin soll es den beiden den Umständen entsprechend gut gehen.
Zusätzlich dürften die neusten Gerüchte an den Nerven der Milan-Bosse zehren. Laut «Sport Mediaset» soll sich Heilsbringer Zlatan Ibrahimovic entschieden haben, den Klub nach nur zehn Pflichtspielen (vier Tore) wieder zu verlassen.
Der Schwede reiste kurz vor dem Shutdown in Italien in seine Heimat, von wo er einerseits seine Fans und Kollegen zu Spendenaktionen aufrief, andererseits aber offenbar auch über seine sportliche Zukunft brütete.
Der Vertrag des 38-Jährigen läuft im Sommer aus. Zwar hätte sich dieser bei einer Qualifikation für die Champions League automatisch verlängert, was jedoch auch ohne den aktuellen Saisonunterbruch schwierig geworden wäre. Aktuell liegen die Rossoneri in der Liga nur auf dem siebten Platz.
Freund Zvonimir Boban entmachtet
Dem Stürmer soll vor allem die Querelen in der sportlichen Führung missfallen. So verlor Sportchef Zvonimir Boban, der zusammen mit Maldini seine Rückkehr orchestrierte, Anfang März den Machtkampf mit Manager Ivan Gazidis und musste den Verein verlassen. Gazidis soll eigenmächtig mit Ralf Rangnick verhandelt haben, um den Deutschen zur Übernahme der sportlichen Führung im Klub zu bewegen. Eine offizielle Einigung gibt es aber derzeit noch nicht, doch die Gerüchteküche brodelt weiter.
Das Chaos beim Traditionsklub soll nun «Ibracadabra» so weit getrieben haben, dass er bereit ist, seine Fussballschuhe an den Nagel zu hängen. Schliesslich begründete er seinen Wechsel zu Milan in der Winterpause so: «Ich habe ein Angebot gesucht, dass mir das Adrenalin ansteigen lässt. In diesem Alter spielst du nicht für Geld.»
Erfolge durfte der exzentrische Profi in seinen Zeiten bei Malmö, Ajax, Juventus, Inter, Barcelona, Milan (2x), PSG, Manchester United und LA Galaxy ebenfalls genügend feiern. Über 500 Tore hat er in seiner Karriere erzielt. Seine Heimatstadt Malmö widmete ihm sogar eine Statue (die aber öfters Zielscheibe von Vandalen wurde, da Ibrahimovic ausgerechnet in Hammarby IF, den Rivalen seines Ex-Klubs, investierte).
Auch in der Nationalmannschaft ist er mit 62 Treffern Rekordtorschütze, darunter auch sein wohl spektakulärstes Tor im November 2012, als er in einem Testspiel gegen England den Ball aus knapp 30 Metern per Fallrückzieher ins Netz drosch.