Die Schweizer Frauen-Nati verliert das wichtige Spiel in der WM-Qualifikation gegen Italien mit 0:1. Das Ticket zur WM 2023 rückt damit in weite Ferne. Der Ärger bei den Schweizerinnen und Trainer Nils Nielsen ist nach der bitteren Niederlage spürbar.
Nils Nielsen ist nach dem Abpfiff sichtlich bedient. «Wir haben keine Chance mehr», kapituliert der Nati-Trainer bei «20 Minuten». «Italien wird zu 100 Prozent diese Gruppe gewinnen.» Nach der 0:1-Pleite im vorentscheidenden Spiel um den Gruppensieg in der WM-Qualifikation liegen die Schweizerinnen nun zwei Punkte hinter Italien und damit nur noch auf dem Barrage-Platz.
«Ein Scheiss-Spiel», resümiert Nielsen. Bei «SRF» führt der Däne etwas weniger explosiv aus: «Wir haben gekämpft mit allem, was wir haben, aber es war nicht genug.» Beim Stand von 0:0 hätten sich die Schweizerinnen nicht in falscher Sicherheit gewiegt, meint der 50-Jährige. «Das Tor fiel ja auch durch einen Freistoss und nicht durch eine gefährliche Situation.»
Das Aufbäumen der Nati kam dann aber zu spät. «Und die Italienerinnen sind ja clever, sie machen alles, um Zeit zu gewinnen. Darin sind sie sehr gut», ärgert sich Nielsen auch über das Zeitspiel des Gegners am Ende des Spiels. Trotzdem hätte Italien «verdient gewonnen», sagt Nielsen und lobt den Gegner auch für das Auftreten abseits des Platzes. Unsere südlichen Nachbarn würden sehr viel für den Frauenfussball machen, «da hinken wir in der Schweiz noch etwas hinterher».
Zwar haben die Schweizerinnen im September in den letzten beiden Quali-Spielen noch die Chance, die Italienerinnen wieder abzufangen. Doch Nielsen glaubt wie bereits erwähnt nicht wirklich daran, dass der Leader gegen Moldau oder Rumänien noch patzen wird. «Es ist sehr wahrscheinlich, dass wir am Ende Zweiter werden. Das müssen wir akzeptieren und dann über die Barrage versuchen, das WM-Ticket doch noch zu holen.»
«Als hätten wir gewartet, bis Italien trifft»
Auch Captain Lia Wälti zeigt sich unzufrieden und enttäuscht über die Leistung des Teams: «Wir konnten unser Spiel nicht aufziehen und waren nervös im Spielaufbau. Nach drei Pässen haben wir den Ball schon wieder verloren.» Erst nach dem Gegentor hätten sie begonnen, nach vorne zu spielen. «Als hätten wir gewartet, bis Italien ein Tor schiesst.»
Die Niederlage zu akzeptieren fällt Wälti schwer, denn sie sieht die Italienierinnen nicht besser als die Nati. «Es ist schade, dass wir solche Spiele nicht gewinnen können. Am Ende kann uns das das WM-Ticket kosten», sagt sie. «Aber wir müssen jetzt nach vorne schauen und die sechs Punkte in den letzten beiden Spielen holen.» Und hoffen, dass die Italienerinnen doch noch einmal stolpern.