Ein ungewöhnlich entspannter Cristiano Ronaldo und ein wieder einmal philosophischer Eric Cantona sorgen bei der Auslosung der Gruppenphase in der Champions League in Monaco für Aufsehen.
Der Franzose Cantona verblüfft die im Grimaldi Forum versammelte europäische Fussball-Familie am Donnerstagabend in seiner Dankesrede für den von der UEFA verliehenen President's Award – für seine aussergewöhnlichen Verdienste um den Fussball – zunächst mit einem Shakespeare-Zitat und anschliessend mit einer Einlassung über Tod und Unsterblichkeit.
«Bald wird die Wissenschaft nicht nur die Alterung der Zellen verlangsamen können, bald wird die Wissenschaft die Zellen in einem Zustand halten können, und so werden wir unsterblich. Nur Unfälle, Verbrechen, Kriege werden uns noch töten, aber leider werden sich Verbrechen und Kriege vermehren», sagt Cantona um seine bizarre Rede mit den Worten zu schliessen: «Ich liebe Fussball. Danke.»
Ronaldo und Lionel Messi – wie auch alle anderen Gäste im Saal – verfolgen die Ansprache des für seine intellektuellen Extravaganzen bekannten Franzosen im Publikum mit offenen Mündern.
Wer die charismatische Fussballlegende schon länger verfolgt, kennt dessen bisweilen kuriosen Auftritte. So erklärte der ehemalige ManUtd-Stürmer nach seinem legendären Kung-Fu-Tritt gegen eine Zuschauer in der anschliessenden Pressekonferenz nur: «Die Möwen folgen dem Fischkutter, weil sie glauben, dass die Sardinen wieder ins Wasser geworfen werden.»
Ronaldo: «Ich sehe gut aus für mein Alter»
Kurz darauf rücken Messi und Ronaldo selbst in den Mittelpunkt. Im Interview mit Moderatorin Reshmin Chowdhury plaudert CR7 freimütig über die Rivalität mit dem Barcelona-Star. «Wir haben eine gute Beziehung zueinander, aber wir haben bisher noch kein gemeinsames Abendessen gehabt. Ich hoffe, das können wir in der Zukunft nachholen», sagt der oft als arrogant und unnahbar kritisierte Portugiese und erntet dafür Lacher von Messi und aus dem Auditorium.
«Wir teilen uns die Fussball-Bühne jetzt seit 15 Jahren, er und ich. Ich weiss nicht, ob es sowas schon einmal gegeben hat. Dieselben zwei Typen auf derselben Bühne, die ganze Zeit. Das ist natürlich nicht immer ganz einfach», so Ronaldo weiter. «Ich vermisse es, in Spanien zu spielen. Wir hatten 15 Jahre lang eine Schlacht, was gut war. Er hat mich gepusht – und ich ihn.»
Als er gefragt wird, ob er gleichzeitig mit Messi die Karriere beenden wolle, sorgt der 34-Jährige erneut für einen Lacher: «Er ist zwei Jahre jünger als ich, aber ich sehe noch gut aus für mein Alter.» Praktisch im selben Atemzug liefert der ehrgeizige Ronaldo gleich noch eine Ansage mit: «Ich hoffe, dass ich in einem, in zwei und drei Jahren noch hier sein werde. Die Menschen, die mich nicht mögen, werden mich hier wiedersehen.»
Barcelona in einer Gruppe mit Dortmund und Inter
Ronaldos Juventus wird dann schliesslich in Gruppe D mit Atlético Madrid, Bayer Leverkusen und Lokomotive Moskau gelost. Messi muss mit Barça gegen Borussia Dortmund, Inter Mailand und Slavia Prag ran.