Champions League Haaland weist Neymar und PSG in die Schranken – Atlético feiert Mini-Sieg gegen Liverpool

SDA

18.2.2020

Dortmund und Atlético Madrid gehen nach ihren Heimsiegen mit einem knappen Vorsprung ins Rückspiel der Champions-League-Achtelfinals. Dortmund setzte sich gegen Paris Saint-Germain 2:1 durch, Atlético schlug Titelverteidiger Liverpool 1:0.

Fast 70 Minuten lang war das Duell zwischen der aussergewöhnlichen Sturmreihen von Dortmund und Paris Saint-Germain geprägt von der Taktik und der Defensive. Und dann löste das 1:0 von Dortmund durch den fantastischen Erling Haaland ein herrlichen, intensiven Schlagabtausch aus. Neymar konnte eine Viertelstunde vor Schluss nach der herausragenden Vorarbeit von Kylian Mbappé zum Ausgleich einschiessen. Doch das 1:1 hatte nur zwei Minuten Bestand, da schlug Haaland schon wieder zu und sicherte den Dortmundern den knappen, aber wertvolle Sieg vor dem Rückspiel in Paris am 11. März.

Hatte Haaland beim 1:0 von seiner Wucht und etwas Glück profitierte, brillierte der 19-jährige Norweger beim 2:1 mit einem Schuss aus 18 Metern (Video unten). Der Teenager war über die gesamte Spielzeit, aber speziell nach der Pause Gift für die Abwehr von Paris Saint-Germain. Seine Torquote ist herausragend. Er hat in sieben Partien nunmehr zehn Tore für den BVB erzielt. Auch in der Champions League steht er bei zehn Treffern, acht hat er mit Salzburg erzielt.

Das mit Spannung erwartete Duell mit seinen Gegenparts Neymar und Mbappé entschied Haaland für sich, auch wenn die beiden Pariser Stürmer nach dem 0:1 stärker wurden. Mbappé zwang den Schweizer Keeper Roman Bürki in der 66. und 67. Minute zu Paraden. In der 81. Minute traf Neymar nur den Pfosten.

Auch das Duell zwischen den Trainern, zwischen Lucien Favre und Thomas Tuchel, ging an den Dortmunder. Der Romand hatte vor der Partie seine Defensive als Schlüssel für ein gutes Resultat bezeichnet. Er wurde nicht enttäuscht. Seine Spieler, die in dieser Saison oft schlecht verteidigt hatten, zeigten eine disziplinierte und taktische geschickte Leistung. Neymar als Dreh- und Angelpunkt der Pariser Offensive kam lange kaum zur Geltung, weil er immer früh von mehreren Gegenspielern attackiert wurde.

Bürki, der einzige Schweizer in der Dortmunder Startformation, wurde exzellent abgeschirmt. Die Dreierabwehr vor ihm ohne den nicht eingesetzten Landsmann Manuel Akanji hielt dicht. Dortmund stand kompakt und eroberte viele Bälle, die – oft von Jadon Sancho oder dem starken Emre Can – rasch nach vorne getragen wurden. Erst in den letzten 20 Minuten geriet der Bundesligist stärker unter Druck.



Liverpool lief früh einem Rückstand hinterher

Wie PSG wird auch Liverpool daheim einen Rückstand wettmachen müssen. Für den Titelverteidiger verlief die Rückkehr ins Estadio Metropolitano, wo die Engländer im letzten Juni den Champions-League-Final gewonnen hatten, nicht wie gewünscht. Die Liverpooler wurden mit Pfiffen schon ziemlich unfreundlich empfangen und dann in den ersten Spielminuten von der Truppe von Diego Simeone auch mächtig unter Druck gesetzt. Schon nach gut drei Minuten geriet Liverpool nach einem Eckball, der über Umwege vor den Füssen von Saul Niguez landete, in Rückstand.

Erst nach dieser überraschenden Startoffensive der Gastgeber, die in dieser Saison längst nicht so souverän aufgetreten sind wie in den vergangenen Spielzeiten unter Simeone, nahm die Partie den Verlauf, der erwartet worden war. Liverpool diktierte, Atlético verteidigte. Die Spanier fühlten sich in dieser Rolle wohl und hätten in der Folge durch Alvaro Morata auch das 2:0 erzielen können, einmal rettete Liverpools Goalie Alisson und später scheiterte der spanische Stürmer am eigenen Unvermögen.

Liverpool, das kurz nach der Pause durch Mohamed Salah dem Ausgleich nahe kam, ist nicht die erste Mannschaft, die bei Atlético Madrid stolpert. Unter Simeone haben die Madrider keines ihres 13 K.o.-Runden-Heimspiele in der Champions League verloren. Bei neun Siegen und vier Unentschieden haben sie nur zwei Gegentore kassiert. Dass Liverpool Niederlagen in Spanien verdauen kann, hat es allerdings schon bewiesen. Letzte Saison kam die Mannschaft von Jürgen Klopp nach einem 0:3 in Barcelona noch weiter.

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