FIFA Infantino gibt sich kämpferisch: «Die WM wird mit Zuschauern gespielt»

SDA

22.10.2020 - 10:06

Sieht Corona als grosse Herausforderung für den Fussball: FIFA-Präsident Gianni Infantino
Sieht Corona als grosse Herausforderung für den Fussball: FIFA-Präsident Gianni Infantino
Source: Getty

Für FIFA-Präsident Gianni Infantino ist eine WM 2022 ohne Fans in den Stadien undenkbar. Das Coronavirus hält der Walliser für den Fussball aber als «existenzbedrohend».

In einem Interview mit «CH Media» weist Gianni Infantino darauf hin, dass erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg der Fussballbetrieb auf der ganzen Welt eingestellt worden sei. «Insbesondere für jene Länder, die auf Zuschauereinnahmen angewiesen sind, ist die Situation sehr schwierig», betont er. Alleine in der Schweiz seien tausende von Arbeitsplätzen mit dem Fussball verknüpft. Er hoffe deshalb, dass die Stadien bald wieder überall zu mindestens zwei Dritteln gefüllt werden könnten.

Bis zur WM im Dezember 2022 in Katar glaubt Infantino die Corona-Pandemie aber überwunden. Es bleibe genug Zeit. «Geisterspiele» an der WM hält er für ausgeschlossen. «Die WM wird mit Zuschauern gespielt», versichert er. «Falls dieses Vorhaben wider Erwarten nicht realisierbar sein sollte, wird die Frage, ob man trotzdem eine WM spielen soll, wohl überflüssig sein. In diesem Fall hätten wir alle grössere Probleme.»



Die FIFA sieht er auf gutem Weg, nachdem diese bei seiner Amtsübernahme in einer sehr schwierigen Situation gewesen sei. «Ich kam zu einer Zeit zur FIFA, als sie ein Scherbenhaufen war, als mehr als 20 Korruptionsverfahren gegen FIFA-Funktionäre in der Schweiz und noch einmal so viele in den USA liefen», erklärt Infantino im Interview. «Die amerikanische Justiz war nahe dran, die FIFA als kriminelle Organisation einzustufen.»

Seither sei vieles transparenter geworden, so Infantino, der 2016 Sepp Blatter als FIFA-Präsident ablöste. Die WM 2014 habe die FIFA 2,2 Milliarden gekostet, die WM 2018 noch 1,8 Milliarden. Deshalb habe man die Reserven innerhalb von vier Jahren von 1 auf 2,7 Milliarden Dollar erhöhen können. «Was wir brauchen, um während vier Jahren, also von einer bis zur nächsten WM zu überleben, sind 1,5 Milliarden.»

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