Zlatan Ibrahimovic nimmt nur selten ein Blatt vor den Mund. Vor seiner womöglich bevorstehenden Rückkehr nach Italien stänkert der Schwede ausgerechnet gegen den grössten Star der Serie A: Cristiano Ronaldo.
Dass sich Zlatan Ibrahimovic selbst für den Grössten hält, ist wahrlich kein Geheimnis. Ins Schwärmen kommt der Schwede lediglich, wenn er über zwei Spieler spricht: Messi und Ronaldo. Nicht CR7 ist gemeint, sondern der Brasilianer, der als Ibras grosses Vorbild gilt.
Der 38-Jährige, der offenbar kurz vor seiner Rückkehr zur AC Milan steht, stichelt nun sogar im Männermagazin «GQ» gegen Cristiano Ronaldo. Auf die Frage, ob er bei einem möglichen Wechsel in die Serie A auf den «echten Ronaldo» treffen würde, entgegnet Ibrahimovic: «Absolut nicht, der wahre Ronaldo ist Brasilianer. Cristiano hat kein natürliches Talent. Es ist nicht angeboren, bei ihm ist alles das Resultat von Training.»
Es ist nicht das erste Mal, dass sich der Schwede, dessen Vertrag bei LA Galaxy Ende Jahr ausläuft, negativ über den Juve-Star äussert. «Es ist Schwachsinn, zu Juventus zu gehen, das ist überhaupt keine Herausforderung», reagierte Zlatan Anfang Jahr auf Ronaldos Erklärung, weshalb er Real Madrid verlassen hatte.
Nun legt Ibra in der «GQ» nach: «Cristiano hat bei einem Klub unterschrieben, der siebenmal in Folge Meister wurde. Das ist keine Herausforderung. Wenn er eine echte Herausforderung gewollt hätte, dann hätte er zu Juve gehen müssen, als sie in die Serie B zwangsabgestiegen waren. Von dort hätte er sie wieder hochschiessen müssen.»
Rache-Foul an Materazzi
Auch über eine Anekdote in seiner Karriere spricht Ibrahimovic in der «GQ», die die einen zum Schmunzeln, die anderen zum Köpfschütteln anregt. Es geht um ein rüdes Foul an den damaligen Inter-Verteidiger Marco Materazzi. Ibra hatte den Italiener im Jahr 2010 mit einem Kung-Fu-Tritt niedergestreckt und wurde des Feldes verwiesen. Es sei Rache gewesen, verrät Zlatan heute und holt aus:
«Als ich noch bei Juve war (2006, Anm. d. Red.), spielten wir gegen Inter. Materazzi ging wie ein Killer in den Zweikampf und verletzte mich. Er war ein harter Spieler, das ist okay, aber er hatte das Ziel, mich zu verletzen.» Erst vier Jahre später standen sich die beiden wieder gegenüber. Ibra spielte neu für Milan: «In der zweiten Hälfte kam Materazzi auf mich zu und ich traf ihn mit einem Taekwondo-Move. Ich schickte ihn ins Krankenhaus.» Als er nach seinem Platzverweis von Teamkollege Dejan Stankovic gefragt wurde, warum er das getan habe, entgegnete ihm Ibra: «Ich habe vier Jahre auf diesen Moment gewartet – deshalb. Alles rächt sich irgendwann.»
Kurios: Drei dieser vier Jahre, in denen Ibrahimovic seine Rachegelüste hatte, spielte er gemeinsam mit Materazzi bei Inter. Materazzi hat übrigens auf die Worte seines Ex-Mitspielers reagiert. Auf Instagram postet er ein Bild, das ihn mit dem Champions-League-Pokal zeigt – ein Titel, den Ibra in seiner Karriere nie holen konnte. Dazu schreibt er die provokanten Worte: «Ich kam, sah und siegte. Immer und in jedem Fall, DANKE Ibrahimovic. Ohne dich hätten wir nie GEWONNEN.» Eine Anspielung auf Zlatans Abgang bei Inter Richtung Barcelona, ein Jahr vor dem Triumph der Nerazzurri. Deshalb verlinkt Materazzi auch Ibras «Ersatzmann» Samuel Eto'o, der mit seinen Toren entscheidenden Anteil an Inters Titelgewinn in der Königsklasse hatte.