Weil er seine Ex-Freundin geschlagen haben soll, ist Jérôme Boateng zu einer Geldstrafe von 1,8 Millionen Euro verurteilt worden. Sein Bruder Kevin-Prince sagt jetzt, dass er sich von Jérôme distanziert habe.
Jérôme Boateng wird vorgeworfen, seine Ex-Lebensgefährtin im Juli 2018 bei einem Urlaub auf den Turks- und Caicosinseln in der Karibik attackiert zu haben. Laut Anklage soll er sie geschlagen, geboxt, ihr in den Kopf gebissen, sie auf den Boden geschleudert und dabei heftig beleidigt haben. Die Vorwürfe lauten auf Beleidigung und Körperverletzung.
Am Donnerstag ist der neue Teamkollege von Xherdan Shaqiri bei Olympique Lyon verurteilt worden. Das Amtsgericht München verhängte eine Geldstrafe von 60 Tagessätzen zu je 30'000 Euro, also 1,8 Millionen Euro. Das Gericht ging allerdings in seinem Urteil nur von «einem Faustschlag» ins Gesicht aus. Boateng hat die Vorwürfe zurückgewiesen und betont, er habe seine Ex-Freundin nie geschlagen.
Sein Bruder Kevin-Prince findet nun in der «Bild» deutliche Worte. «Ich habe mich schon vor längerer Zeit von Jérôme distanziert. Ich schätze und respektiere das deutsche Gesetz. Ich verachte Gewalt gegen Frauen. Ich identifiziere mich nicht mit den Taten meines Bruders und deswegen habe ich nichts mehr mit ihm zu tun», so der 34-Jährige, der seit dieser Saison wieder für seinen Stammklub Hertha BSC aufläuft.
Das Verhältnis der Halbbrüder – sie haben den gleichen Vater, aber unterschiedliche Mütter – gilt seit längerer Zeit als angespannt. Kevin-Prince und Jérôme wuchsen getrennt voneinander in unterschiedlichen Haushalten in Berlin auf.
Ein Insider lässt sich in der «Bild» wie folgt zitieren: «Kevin hat schon vor Monaten den Kontakt zu Jérôme abgebrochen, aber bisher geschwiegen. Es ist doch so: Jérôme galt immer als der nette und süsse Junge, während Kevin als Bad Boy dargestellt wurde. Dabei ist es genau umgekehrt.»