Zukunftspläne Klopp: «Noch vier Jahre Liverpool  – danach will ich mal ein Jahr lang nichts mehr machen»

dpa/SB10

13.7.2020

Jürgen Klopp will mit den Reds weiter Geschichte schreiben. Nach Vertragsende ist dann aber ein Sabbatical-Jahr angesagt.
Jürgen Klopp will mit den Reds weiter Geschichte schreiben. Nach Vertragsende ist dann aber ein Sabbatical-Jahr angesagt.
Bild: Getty

Jürgen Klopp äusserte sich im Interview mit «SWR Sport» über die Party-Pläne, seine nähere Zukunft, die Lehre aus der Coronavirus-Pandemie und das Leben in einer Fussball-WG.

Grosse Party-Pläne

Nach dreissig Jahren ist der FC Liverpool wieder Meister. Als Architekt des Wunders wird Jürgen Klopp gefeiert. Die ganze Dimension hat er wegen des noch anhaltenden Meisterschaftsbetriebs aber noch nicht richtig realisiert. Es werde wohl noch etwas dauern, bis sich dieses Glücksgefühl gesetzt habe. Aber das Zeitfenster sei nicht wichtig, denn der Titel sei «für die Ewigkeit. Es ist viel besser, als nicht Meister zu sein», so Klopp.

Nach der Entscheidung musste der Verein wegen der Coronavirus-Krise die Party ohne Fans steigen lassen. Doch der deutsche Heilsbringer will diese so bald wie möglich nachholen: «In dem Moment, in dem das wieder möglich ist, wollen wir den Titel feiern. Auch wenn das ein wenig komisch ist, wenn man mehrere Monate später noch einen Titel feiert. Aber Liverpool ist ein aussergewöhnlicher Verein, wir kriegen da sicherlich etwas hin. Wir werden versuchen, den Titel auf eine verrückte Art zu feiern. Wir wollen das Leben feiern. Die Leute können jetzt auch länger planen, damit sie dabei sein können. Vielleicht können wir etwas daraus machen, was es bisher so noch nicht gab.»

Rückkehr nach Deutschland

Der 53-Jährige wird irgendwann nach Deutschland zurückkehren. «Zum Leben definitiv, nach meiner Karriere. Sehr wahrscheinlich sogar nach Mainz.» Dort war er von 1990 bis 2008 erst als Spieler und dann als Trainer tätig.

Klopp bekräftigt seinen Verbleib bei den Reds bis zum Jahr 2024 – dann läuft sein nach dem Gewinn der Champions League im vergangenen Jahr vorzeitig verlängerter Vertrag in Liverpool aus. «Vier Jahre Liverpool noch», meint Klopp. Danach, nach dann neun Jahren an der Anfield Road, wolle er «mal ein Jahr lang nichts mehr machen».

Vielleicht habe er dann erstmals die Möglichkeit, zu machen, «was ich will, worauf ich Bock habe. Vielleicht ein Verein, eine Nationalmannschaft oder gar nichts», so Klopp. Er fügt hinzu: «Aber in fünf Jahren kann die Welt auch schon wieder ganz anders aussehen.»

In der Fussball-WG für die Wäsche zuständig

Der Boss von Xherdan Shaqiri wohnt derzeit gemeinsam mit dem Mediendirektor des FC Liverpool in einer Wohnung. Seine Frau Ulla hält sich momentan in Deutschland auf. Für den Schwaben eine ungewohnte Erfahrung.

«Wenn man aus dem Schwarzwald kommt, dann lebt man nicht in einer WG, sondern in einer geordneten Beziehung», hält er fest. Klopp verriet auch die Aufgabenverteilung in der durch die Coronavirus-Pandemie bedingten Männer-WG: Er sei für die Wäsche zuständig, Matt McCann fürs Abspülen.

Weltfeiertag nach Coronavirus-Pandemie

Klopp hat einen Weltfeiertag angeregt, wenn die Coronavirus-Pandemie irgendwann einmal überstanden sein sollte. «Das Virus wird uns noch eine ganze Weile begleiten, bis endlich ein Gegenmittel oder ein Impfstoff gefunden ist. Das wäre ehrlich gesagt schön. Das wäre es wert, einen Weltfeiertag auszurufen, an dem sich jeder einmal daran erinnert, wie das war im Jahr 2020», erläutert er. «Wir sollten schauen, dass wir als Gesellschaft – und damit meine ich die Weltgesellschaft – besser vorbereitet sind.»

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