Bayer Leverkusen will die schmerzhafte Final-Niederlage in der Europa League schnell vergessen machen. Da kommt am Samstag der Cupfinal gegen Zweitligist Kaiserslautern gerade recht.
Die Rollenverteilung im Berliner Olympiastadion ist so klar wie nie. FCK-Trainer Friedhelm Funkel erklärte in der «Sport Bild», man sei «der grösste Aussenseiter in einem Endspiel in der Geschichte des Pokals». Der 70-Jährige war erst im Februar als «Feuerwehrmann» bei den abstiegsbedrohten Roten Teufeln eingesprungen und hatte vorzeitig den Ligaerhalt geschafft. Sportlich bewegt sich Kaiserslautern also in ganzen anderen Sphären als Leverkusen.
Die Leverkusener reisen jedoch mit einer 0:3-Final-Pleite gegen Atalanta Bergamo in die deutsche Hauptstadt. Nach 51 Spielen ohne Niederlage hatte es den neuen Meister am Mittwoch erwischt. Granit Xhaka erwartet eine Reaktion der Mannschaft. «Jetzt ist die Zeit zu sehen, welcher Spieler Charakter hat und schnell wieder aufstehen kann», erklärte der Captain der Schweizer Nationalmannschaft. «Wenn nicht Triple, dann Double. Wir haben immer noch die Chance, die fast perfekte Saison zu spielen.»
Allerdings hat Kaiserslautern mit Funkel einen Cup-Spezialisten als Trainer. Für den 70-Jährigen ist es als Spieler und Trainer der fünfte Final, immer war er Aussenseiter. «In einem einzelnen Spiel hast du immer eine Chance», zeigte er sich optimistisch. So wie 1985, als er als Spieler mit Uerdingen Bayern München schlug und damit seine bisher einzige Cup-Trophäe eroberte.
In Berlin werden riesige Fanmassen erwartet. Aus Kaiserslautern sollen bis zu 50'000 Anhänger anreisen, Leverkusen rechnet mit etwa 30'000 Fans vor Ort.