Robert Lewandowski befindet sich in der Form seines Lebens. Aufgrund der Coronakrise wird er aber um die Möglichkeit des Ballon d'Or gebracht. Der Stürmer muss sich deshalb auf die aktuellen Herausforderungen konzentrieren.
Die abgesagte Vergabe des Ballon d'Or schmerzte die Bayern-Welt. Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge sagte über den fünfmaligen Bundesliga-Torschützenkönig: «Er spielt vielleicht die beste Saison seiner Karriere.» Mit Blick auf den Ballon d'Or meint der 64-Jährige deshalb: «Er hätte es in diesem Jahr verdient.»
Auch in einem ESPN-Interview wurde Lewandowski über die verpasste individuelle Trophäe befragt: «Es ist schön, dass so viele Fans und Leute hinter mir stehen. Aber der Ballon d'Or ist kein Thema. Wir haben die Champions League und danach bis Ende Jahr so viele Spiele, also denke ich jetzt nicht darüber nach.»
Die souveräne Haltung führte er auch auf dem Platz fort. Im Champions-League-Achtelfinal gegen Chelsea schnürte Lewandowski einen Doppelpack. Der Pole überholte damit Karim Benzema, der mit Real Madrid ausgeschieden ist und seine Bilanz nicht mehr ausbauen kann.
Insgesamt machte Lewandowski mit 53 Pflichtspieltoren in 44 Spielen beste Werbung für sich. Trotzdem musste sich «Lewa» im Rennen um den Goldenen Schuh für Europas Toptorjäger Lazios Ciro Immobile geschlagen geben. Dabei hatte der Bundesliga-Torjäger auch das Pech, dass in der Bundesliga weniger Teams (18) als in den Spitzenligen in England, Spanien und Italien spielen (20), weshalb ihm vielleicht die entscheidenden vier Spiele für die Trophäe fehlten.
Jetzt legt er aber den Fokus auf den Champions-League-Viertelfinal am kommenden Freitag (live auf Teleclub ab 21 Uhr): «Wir haben nur noch Barcelona im Kopf», hält der 31-Jährige fest. Dabei kommt es zum direkten Duell mit Lionel Messi, einem anderen aussergewöhnlichen Angreifer.
Den Gegner, der sich in den letzten Monaten verwundbar zeigte, will Lewandoski aber nicht auf die leichte Schulter nehmen: «Barcelona ist immer gefährlich. Wir müssen unsere Qualität zeigen.»
Der Titel als Torschützenkönig in der Königsklasse ist Lewandowski praktisch sicher – 13 Treffer hat er bisher erzielt. Auf Platz 2 folgt mit zehn Toren Erling Haaland, der mit dem BVB ausgeschieden ist. Die nächsten Verfolger haben allesamt sechs Tore und weniger erzielt.
Den Rekord hält übrigens mit Cristiano Ronaldo ein weiterer Goalgetter. Der Portugiese erzielte 2013/14 gleich 17 Treffer.