Mit dem traditionellen «Boxing Day» wird am Stephanstag das intensive Feiertagsprogramm in der Premier League eingeleitet. Wahrt Leader Liverpool seine Ungeschlagenheit vor dem Jahreswechsel?
Auch für den englischen Fussball-Fan sind die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr Festtage. Die Partien am seit 1966 ausgetragenen «Boxing Day» leiten ein intensives Programm ein, das bis am 3. Januar lediglich einen spielfreien Tag bringt und mit dem Spitzenkampf zwischen Titelverteidiger Manchester City und Tabellenführer Liverpool abgeschlossen wird.
Als einziges Team ist Leader Liverpool in dieser Premier-League-Saison noch ungeschlagen. Nur gerade dreimal verliess die Mannschaft von Jürgen Klopp das Feld nicht als Sieger, die Fans der «Reds» träumen vom ersten Meistertitel seit 1990. Mit ein Grund dafür ist Xherdan Shaqiri, der dank seinen fünf Meisterschaftstoren bereits zu einem der Publikumslieblinge in Anfield avanciert ist.
Die Vergangenheit spricht gegen Liverpool
Doch die Vergangenheit spricht nicht für Liverpool. Achtmal in den letzten zehn Jahren feierte der Leader an Weihnachten ein knappes halbes Jahr später auch den Meistertitel, die einzigen beiden Ausnahmen bildete ... Liverpool. Sowohl unter Rafael Benitez 2008/09 als auch unter Brendan Rodgers 2013/14 hatten die «Reds» Ende Saison das Nachsehen.
Dies soll dem einstigen Rekordmeister diesmal nicht widerfahren. Am Stephanstag empfangen die «Reds» das von Benitez trainierte Newcastle (mit Fabian Schär), drei Tage später gastiert Arsenal mit Granit Xhaka und Stephan Lichtsteiner an der Anfield Road. Für die «Gunners» ist es wohl die letzte Chance, sich im Titelrennen zurückzumelden.
Zum Abschluss der intensivsten Phase des Jahres kommt es am 3. Januar zum Spitzenspiel zwischen Manchester City und Liverpool, der Neuauflage des Champions-League-Viertelfinals des vergangenen Frühjahrs. Pep Guardiolas Mannschaft ist nach der überraschenden 2:3-Niederlage gegen Crystal Palace zum Auftakt in den Jahresendspurt unter Zugzwang. Leicester City und das unter Ralph Hasenhüttl wiedererstarkte Southampton heissen die beiden Gegner der «Citizens» vor Silvester.
Solskjaers Rückkehr
Manchester Uniteds Interimstrainer Ole Gunnar Solskjaer kehrt am «Boxing Day» ins Old Trafford zurück. «Es wird besonders, sie sind die besten Fans der Welt», sagte der Norweger vor dem ersten Heimspiel im neuen Amt gegen das abstiegsbedrohte Huddersfield Town (mit Florent Hadergjonaj). Als Spieler war der ehemalige Stürmer Solskjaer der Liebling der Fans. 126 Tore schoss er in 366 Spielen für die United, unter anderem das Siegtor im Champions-League-Final 1999 in Barcelona gegen Bayern München.
Bis zum Saisonende wird der Nachfolger von José Mourinho die «Red Devils» betreuen. «Ich hoffe, dass ich den Job in den nächsten fünf Monaten so gut mache, dass die Fans auch danach meinen Namen singen werden», sagte Solskjaer, der bei seinem Debüt am Samstag bei Cardiff City einen 5:1-Sieg feierte. Manchester United liegt nach 18 Runden mit 29 Punkten nur auf dem sechsten Rang, der Rückstand auf Liverpool beträgt bereits 19 Zähler. Solskjaer soll den Traditionsklub zumindest noch in die Champions League führen.
SDA