Europa-League-Final Europa-League-Final: Luzern und die Schweiz hoffen auf United – doch Villareal gefällt die Rolle als Spielverderber

SB10

26.5.2021

Manchester United geht als klarer Favorit ins Finale der Europa League gegen Villarreal. Ein Selbstläufer wird die Partie gegen die ungeschlagenen Spanier aber sicher nicht. Die Partie im polnischen Danzig ist aber auch für den FC Luzern von Bedeutung.

SB10

26.5.2021

Für die Engländer ist es das achte grosse Finale, während die Spanier aus dem 50'000-Einwohner-Städtchen Villarreal (60 Kilometer nördlich von Valencia gelegen) erstmals in ihrer Klubgeschichte in einem Europapokal-Endspiel stehen.

Die Partie müsste statistisch gesehen in die Verlängerung gehen. Denn kurioserweise endeten alle bisherigen Duelle zwischen Villarreal und Manchester United mit 0:0. In der Europapokal-Geschichte ist dies in Novum – es gab kein anderes Duell, das viermal stattfand und immer torlos endete.

Gerard und Alcacer können Torschützenkönig werden 

Mit je sechs Treffern haben Villarreals Gerard Moreno und der Ex-Dortmunder Paco Alcacer grossen Anteil am Finaleinzug des Gelben U-Boots. Die starke Saison in Danzig mit einem Tor zu krönen, wäre sicher der Wunsch von beiden. Zugleich haben beide noch die Chance, zum Torschützenkönig der laufenden Europa-League-Saison aufzusteigen: Momentan liegen sie hinter Romas Borja Mayoral, Benficas Pizzi und Lilles Yusuf Yazici (jeweils sieben Tore).

Villareals Torgaranten: Gerard Moreno und Paco Alcacer (r.).
Villareals Torgaranten: Gerard Moreno und Paco Alcacer (r.).
Bild: Keystone

Obwohl erst in der K.o.-Phase eingestiegen, liegen die United-Torjäger Edison Cavani und Bruno Fernandes den beiden mit je fünf Toren dicht auf den Fersen. 

Zwölf Siege und zwei Unentschieden hat das Gelbe U-Boot in dieser Saison in der Europa League eingefahren. Sollten sie das Finale ebenfalls nicht verlieren, wären sie seit der Umbenennung des Wettbewerbs in «Europa League» im Jahr 2009 das zweite Team, dem das Kunststück gelingt, unbesiegt den Titel zu holen. Zuvor schaffte das nur der FC Chelsea 2018/19.

Die Red Devils wollen ihren ersten Titel seit 2017 gewinnen. Auch damals triumphierte man in der Europa League.

1. Titel für Solskjær oder siegt der König der Europa League?

Solskjær spielte in der Premier League eine erfolgreiche Saison und führte die Red Devils zur Vizemeisterschaft. Enttäuschend waren hingegen das Aus in der Gruppenphase der Champions League, das Aus im Viertelfinale des FA Cups gegen Leicester (1:3) und die 0:2-Halbfinal-Niederlage im League Cup gegen City. Damit steht der Norweger nach fast zweieinhalb Jahren immer noch ohne Titel da. Doch zumindest entledigte er sich gegen die Roma des «Halbfinal-Fluchs» und zog nach vier vergeblichen Versuchen (national und international) erstmals als United-Trainer in ein Endspiel ein.

Nur ein Trainer darf den Pokal heimnehmen: Unai Emery gegen Ole Gunnar Solskjaer.
Nur ein Trainer darf den Pokal heimnehmen: Unai Emery gegen Ole Gunnar Solskjaer.
Bild: Getty

Unai Emery konnte bereits dreimal als Trainer des FC Sevilla in der Europa League triumphieren (2014 bis 2016) und erreichte nun zum fünften Mal das Finale des Wettbewerbs – kein anderer Trainer stand in mehr als zwei Endspielen seit der Umbenennung von UEFA Cup in Europa League. Nur 2019 stand er mit dem FC Arsenal beim 1:4 gegen Chelsea auf der Verliererseite. Emery attestierte sich unlängst selbst eine Art «Wettbewerbsinstinkt», der in Anbetracht der vielen richtigen Entscheidungen nicht von der Hand zu weisen ist. Bei einem Finalerfolg wäre er der erfolgreichste Trainer der Europa League beziehungsweise des UEFA-Pokals überhaupt.

Der Schweizer Fussball hofft auf Man United

Auch für die frischgebackenen Cupsieger des FC Luzern, die dank dem Finalerfolg über St. Gallen in der kommenden Spielzeit die Chance auf die Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb haben, ist das heutige Endspiel von grosser Bedeutung. Denn noch ist unklar, ob Luzern in der Europa-League- oder der Conference-League-Quali starten darf.

Gewinnt Manchester United, starten die Innerschweizer in der dritten, vorletzten Runde der Europa-League-Qualifikation. Übersteht der FCL diese Hürde, wäre man so oder so europäisch vertreten – bei einer Niederlage in den Playoffs zur Europa League wäre Luzern automatisch in der Gruppenphase der Conference League. Verliert der FCL bereits in der dritten Runde der Europa-League-Quali, bleiben für Playoffs für die Conference League als Chance.

Behält am Mittwoch dagegen Villarreal die Oberhand, muss Luzern in der dritten Quali-Runde der Conference League einsteigen und braucht zwei Siege, um die Gruppenphase zu erreichen. Ansonsten verpasst Luzern den europäischen Klub-Fussball komplett. Und so dürfte mit dem FCL auch die Fussball-Schweiz auf einen englischen Sieg hoffen.

Schliesslich hat die Schweiz im UEFA-Ranking zuletzt deutlich an Boden verloren und fiel auf Platz 19 zurück – hinter Schottland, Tschechein oder Zypern. Um sich in der Fünf-Jahres-Wertung zu verbessern, ist jeder ergatterte Punkt wichtig.


Das Spiel auf Blue TV schauen



kinogutscheine