Ermittlungen laufen Fahrlässige Tötung? Schwere Vorwürfe gegen Maradonas Leibarzt

dpa/jar

30.11.2020 - 10:55

Gegen Diego Maradonas Leibarzt Leopoldo Luque (rechts) wird ermittelt.
Gegen Diego Maradonas Leibarzt Leopoldo Luque (rechts) wird ermittelt.
Bilder: Keystone

Ermittler in Argentinien haben den Leibarzt der verstorbenen Fussball-Legende Diego Maradona, Leopoldo Luque, nach Medienberichten formell der fahrlässigen Tötung beschuldigt. 

Luques Praxis in der Hauptstadt Buenos Aires und das Wohnhaus in einem Vorort wurden am Sonntagmorgen (Ortszeit) durchsucht. Die Ermittler fahndeten dabei nach Hinweisen auf Verfehlungen des Mediziners bei der Therapie des 60-Jährigen.

Es werde untersucht, ob es bei der Behandlung von Maradona in dessen Haus in einer bewachten Wohngegend nördlich von Buenos Aires in den letzten zwei Wochen seines Lebens Unregelmässigkeiten gegeben habe, berichteten argentinische Medien. Dort hätte sich der Weltmeister von 1986 erholen sollen, nachdem der Neurochirurg Luque und andere Ärzte ihn an einem Blutgerinnsel im Gehirn operiert hatten.



Den Berichten zufolge sagten Maradonas drei Töchter inzwischen aus. Sie sollen die Behörden um eine Überprüfung der Medikamente, die ihr Vater in den zurückliegenden Monaten und in Zusammenhang mit einer Gehirn-OP verordnet bekommen hatte, gebeten haben.

Luque: «Bin stolz auf alles, was ich für Diego gemacht habe»

Luque bestätigte die Durchsuchungen am Sonntag vor Journalisten. Er kooperiere mit der Staatsanwaltschaft, die medizinische Unterlagen zu Maradona sowie elektronische Geräte beschlagnahmt habe. Unter Tränen sagte er, er habe sich nichts vorzuwerfen. «Ich bin stolz auf alles, was ich für Diego gemacht habe.» Dieser sei wie ein Vater für ihn gewesen.

Nach Vorwürfen wegen fahrlässiger Tötung: Maradonas Arzt verteidigt sich unter Tränen

Nach Vorwürfen wegen fahrlässiger Tötung: Maradonas Arzt verteidigt sich unter Tränen

30.11.2020

Die Staatsanwaltschaft teilt mit, dass sie begonnen habe, das gesammelte Material auszuwerten. «Unsere Ermittlungen dauern an, wir sprechen mit Zeugen inklusive Familienmitgliedern.» Es sei jedoch noch «keinerlei Entscheidung» getroffen worden «hinsichtlich der verfahrensrechtlichen Situation irgendeiner Person».



Zurück zur StartseiteZurück zum Sport

dpa/jar