Basel schaltet Eindhoven aus und müsste auf dem Papier in der Lage sein, in der 3. Qualifikationsrunde zur Champions League auch mit LASK fertigzuwerden. Aber Vorsicht: Die Österreicher sind stark in die Saison gestartet.
Aber Trainer Marcel Koller bleibt vor dem Hinspiel vom Mittwoch in Basel vorsichtig. An einer Medienkonferenz im St.-Jakob-Park nach den Stärken des wenig reputierten Gegners aus Oberösterreich befragt, sagte Koller: «Wir erwarten eine physisch starke Mannschaft. Sie spielen ein aggressives Pressing.» Koller will für sein Team nichts von einer Favoritenrolle wissen. Nach den guten Leistungen gegen Eindhoven müsse die Mannschaft weitere zwei Mal gut spielen, um in die Playoffs zu kommen.
Basels Wandlung
Der FCB scheiterte vor einem Jahr in den Europacup-Qualifikationsrunden nach mageren Leistungen an PAOK Saloniki (Champions League) und an Apollon Limassol (Europa League) und handelte sich in der Meisterschaft in kurzer Zeit einen beträchtlichen Rückstand auf YB ein. Heute gibt der FCB ein ganz anderes Bild ab. Für die Gründe für die aus Basler Sicht erfreuliche Entwicklung verweist Koller auf die letzte Winterpause. «Im Herbst war es noch hektisch. Es war schwierig, in kurzer Zeit etwas zustande zu bringen. Aber seit der Winterpause können wir in Ruhe arbeiten.»
Die eingekehrte Ruhe wirkte sich beispielsweise auf die aus der deutschen Bundesliga zurückgekehrten Routiniers Fabian Frei und Valentin Stocker positiv aus. Nach dem schwierigen Herbst 2018 sind sie heute längst wieder Leistungs- und Hoffnungsträger.
Während der FC Basel zuerst noch Eindhoven ausschalten musste, beginnt die Mission Champions League für die Linzer erst in der 3. Qualifikationsrunde. Denn Österreich weist den besseren UEFA-Koeffizienten als die Schweiz auf. So steht Österreichs Meister Salzburg direkt in der Gruppenphase, während sich Schweizer Meister YB – wie vielleicht auch Basel – über die Playoffs qualifizieren muss.
Baric, Krankl, Ismaël
In der neuen Saison präsentiert sich LASK Linz ohne seinen nach Wolfsburg gezogenen Goalgetter João Victor. Der Brasilianer war in der letzten Meisterschaft mit 13 Toren die Nummer 2 in Österreichs Torschützenliste, hinter Salzburgs Israeli Munas Dabbur (20 Tore). Dafür wird die Mannschaft von einem komplett neuen Trainerstab geführt. Der Franzose Valérien Ismaël, bekannt aus der deutschen Bundesliga, ist in der 120-jährigen Linzer Vereinsgeschichte der dritte Trainer mit einem internationalem Renommee nach Otto «Maximale» Baric (1972 bis 1974, 1998/99) und Hans Krankl (2009).
Der vorvorletzte YB-Meistertrainer Alexander Mandziara leitete die Mannschaft 1989/90. In jener Saison war auch der vorletzte YB-Meistertrainer Adi Hütter beim LASK – als 19-jähriger Mittelfeldspieler.
Zweimal am Abgrund
Mitte der Neunzigerjahre, bevor die Fusion mit dem langjährigen Stadtrivalen VOEST Linz erfolgte – in Wirklichkeit wurde der Werksklub VOEST einverleibt –, war der vormalige Linzer ASK (Linzer Athletik-Sport-Klub) hoch verschuldet. Der LASK wurde zum Liftklub. 2012 wurde dem Verein die Lizenz für den Profifussball entzogen. Die Linzer mussten im Amateurfussball einen neuen Anlauf nehmen. In der Saison 2016/17 gelang ihnen die Rückkehr in die höchste Liga. Dort fassten sie sofort wieder Fuss. 2018 wurden sie Vierte und in der vergangenen Saison Zweite, mit gehörigem Rückstand auf das nach wie vor unantastbare Salzburg.
Mi 07.08. 19:30 - 22:30 ∙ blue Sport Live ∙ Live Fussball: FC Basel 1893 - LASK
Event ist beendet
Unter Ismaël ist LASK Linz mit zwei Siegen und 5:0 Toren in die neue Meisterschaft gestartet. Fünf verschiedene Spieler erzielten die Tore. Im Vergleich zu Salzburg stellt der LASK eine namenlose Mannschaft. Stürmer Thomas Goiginger wird mit einem Marktwert von drei Millionen Euro am höchsten gehandelt.
Das Linzer Palmarès ist bescheiden. Er erschöpft sich mit dem Double-Gewinn in Österreich vor 54 Jahren. In den früheren Wettbewerben Meistercup und UEFA-Cup kam die Mannschaft nie über die 2. Runde hinaus. In der Europa League 2018/19 scheiterte sie in der 3. Qualifikationsrunde an Besiktas Istanbul.