Dortmunds Marco Reus verpasst das Spitzenspiel gegen den FC Bayern. Der deutsche Nationalspieler droht sogar für den Rest der Saison ausfallen. Sein ehemaliger Chef Jürgen Klopp zeigt sich derweil positiv überrascht vom Restart der Bundesliga.
Der 30-Jährige könne nach seiner Muskelverletzung noch immer nicht mit der Mannschaft trainieren und arbeite individuell an seinem Comeback, berichtet «Bild». Für das Bundesliga-Topspiel gegen Tabellenführer FC Bayern am Dienstag kommender Woche fällt der Offensivspieler demnach definitiv aus.
Reus hatte sich am 4. Februar beim Pokal-Aus der Borussia in Bremen eine hartnäckige Muskelverletzung in den Adduktoren zugezogen. Zuletzt hatte der BVB-Kapitän auf ein Comeback noch im Mai gehofft. «Ich bin gut im Reha-Plan, die Corona-Krise war mein Glück, ich hatte etwas mehr Zeit, die Verletzung auszukurieren», hatte er Anfang des Monats RTL und n-tv gesagt. «Ich bin gut im Soll, ich habe ja mal gesagt, dass ich im Mai wieder zurückkehren möchte – und jetzt hoffe ich, dass es so geschieht», sagte Reus.
Klopp über Bundesliga-Neustart: «Wirklich gute Spiele»
Jürgen Klopp, sein früherer Chef beim BVB, hat den Neustart der Bundesliga am vergangenen Wochenende derweil mit grossem Interesse verfolgt. «Die Spiele waren wirklich gut: Super Tore, echter Kampf, enge Spiele», so der Liverpool-Trainer. «In Deutschland geht es für viele Teams um alles, sie wollen in der Liga bleiben. Das gleiche wird in England passieren», meint der Deutsche, der mit den Reds kurz vor dem Titelgewinn steht.
Die Bundesliga sieht der 52-Jährige auch als Vorbild für die Premier League, die wegen der Corona-Krise noch pausiert. «Es sieht so aus, als ob es bald wieder möglich wäre – und in Deutschland ist es schon möglich – ohne Zuschauer zu spielen.» Er sei sehr froh über die Rückkehr ins Training in Kleingruppen am Dienstag. «Ich bin wirklich gerne mit Ulla zu Hause und habe Zeit für verschiedene Sachen, aber ich bin ein Fussball-Trainer und ich will mit den Jungs zusammen sein», hält er fest. «Dass der Fussball kurz vor dem Comeback steht, ist auch ein gutes Signal für die Menschen.»
Beeindruckt hätten ihn in der Bundesliga Werte wie die Laufleistung der Spieler, sagt er. «Die Teams sind 117 oder 118 Kilometer gelaufen ohne dass sie jemand dafür angefeuert hätte. Nur, weil du es willst, weil du es für deine Teamkollegen tust. Das ist genau das, was wir auch tun müssen», erläutert Klopp. Ohne die Fans werde seinem Team aber «der beste Arschtritt der Welt im richtigen Moment» fehlen.
Die Rückkehr nach der Corona-Pause sei für seine Spieler beim Tabellenführer der Premier League «ein bisschen wie eine Rückkehr nach einer Verletzung. Die Jungs sind fit, wenn man ihre Ausdauer anschaut – sie könnten wahrscheinlich einen Marathon laufen – aber wenn man wieder Fussball spielt, sieht man, wie anders das ist.»