Spaniens Ex-Fussballboss droht Haft Muss Rubiales nach Kuss-Skandal ins Gefängnis?

dpa

28.3.2024 - 00:00

Luis Rubiales muss eine Haftstrafe fürchten.
Luis Rubiales muss eine Haftstrafe fürchten.
Keystone

Der Kuss-Skandal nach dem spanischen Finalsieg bei der Fussball-WM der Frauen ist juristisch noch nicht aufgearbeitet. Ex-Verbandsboss Luis Rubiales muss eine Haftstrafe fürchten.

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  • Nach dem WM-Sieg der Spanierinnen bei der Fussball-WM der Frauen im letzten Sommer ist es zu einem Kuss-Skandal gekommen.
  • Der damalige spanische Fussball-Verbandspräsident Luis Rubiales hatte die Spielerin offenbar nicht einvernehmlich auf den Mund geküsst.
  • Medienberichten zufolge drohen Rubiales nun zweieinhalb Jahre Gefängnis. Auch wegen eines anderen Verfahrens droht dem mittlerweile gesperrten Fussballfunktionär Ärger.

Im Strafprozess um den Kuss-Skandal hat die Staatsanwaltschaft Medienberichten zufolge zweieinhalb Jahre Gefängnis für den früheren spanischen Fussball-Verbandspräsidenten Luis Rubiales beantragt.

Zudem solle er der Weltmeisterin Jennifer Hermoso, die er bei der Siegerehrung nach dem gewonnenen WM-Titel im vergangenen Sommer auf den Mund geküsst hatte, 50'000 Euro Entschädigung zahlen, berichteten die Zeitungen «Mundo Deportivo»,«AS», «Marca» sowie weitere spanische Medien übereinstimmend unter Berufung auf die Justiz. Ein Jahr Haft sei wegen sexueller Aggression in Form des nicht einvernehmlichen Kusses und eineinhalb Jahre wegen Nötigung beantragt worden.

Der Vorwurf der Nötigung beziehe sich darauf, dass Rubiales und drei weitere Fussballfunktionäre Druck auf Hermoso ausgeübt hätten, damit sie öffentlich erkläre, der Kuss sei einvernehmlich erfolgt. Für die drei anderen Fussballfunktionäre seien deshalb wegen Nötigung jeweils eineinhalb Jahre Haft beantragt worden. Alle vier Angeklagten zusammen sollten Hermoso zudem weitere insgesamt 50'000 Euro Entschädigung zahlen.

Rubiales droht auch in anderem Verfahren Ärger

Eine Bestätigung der Justiz gab es zunächst trotz Anfrage nicht. Ein Termin für die mündliche Verhandlung wurde nicht bekannt. Gefängnisstrafen bis zu zwei Jahren werden in Spanien in der Regel zur Bewährung ausgesetzt.

Rubiales droht jedoch auch in einem anderen Verfahren Ärger. Bei der Rückkehr von einem Auslandsaufenthalt droht ihm die Festnahme. Hintergrund seien Ermittlungen wegen mutmasslich unregelmässiger Verträge, die während der fünfjährigen Präsidentschaft von Rubiales beim Fussballverband RFEF abgeschlossen worden seien, hatte ein Sprecher der Justiz in Madrid auf Anfrage vergangenen Donnerstag mitgeteilt.

Bisher gebe es aber keinen richterlichen Haftbefehl gegen den 46-Jährigen, dessen Rechtsanwältin mitgeteilt habe, ihr Mandant werde am 6. April aus der Dominikanischen Republik in die Heimat zurückkehren. Rubiales hat die Vorwürfe dementiert.