Inters Antonio Candreva bezahlt das Schulgeld für ein Mädchen aus einer armen Einwandererfamilie, dem statt des normalen Mittagessens eine Dose Thunfisch und Cracker gegeben wurde.
Wie verschiedene italienische Medien berichten, brach ein achtjähriges Mädchen in Tränen aus, als es in einer Primarschule in der Nähe von Verona ein reduziertes Mittagessen erhielt. Ihr Menü bestand dabei aus einer Dose Thunfisch und einer Packung Crackers. Die anderen Kinder hingegen bekamen Nudeln und ein zweites Gericht.
Diese traurige Episode ging in den sozialen Medien viral. So wurde bekannt, dass sich in der gleichen Schule auch andere Kinder aus armen Einwandererfamilien in einer ähnlichen Situation befinden.
Wie «La Repubblica» aufdeckte, gaben schon mehrere Male die Lehrer ihr Mittagessen an Kinder ab, deren Eltern die Kantinengebühr (ca. fünf Euro pro Mahlzeit) nicht bezahlen konnten.
Candreva übernimmt alle Kosten
Inter-Flügel Antonio Candreva hat von der Geschichte Wind bekommen und sich mit Andrea Girardi, dem Bürgermeister der betroffenen Gemeinde Minerbe, in Verbindung gesetzt. «Ich bin bereit, den Eltern zu helfen und die Kantinengebühren von allen zu bezahlen», meinte der grosszügige 32-Jährige gegenüber dem Bürgermeister. Betroffen sollen insgesamt etwa 30 Familien sein, darunter sind auch einige italienische. Girardi will Candreva nun bald eine Auflistung mit den genauen Kosten zukommen lassen.
In Italien ist derweil ein Streit zwischen den politischen Lagern entbrannt. Bürgermeister Girardi selbst ist in einer Anti-Immigrations-Partei. Er verteidigt den Entscheid, es sei eine Geste der «Korrektheit gegenüber den Familien, die die Gebühr für die Kantine regelmässig zahlen.»
Die Mitte-Links-Partei (PD) warf dagegen den Behörden «eine diskriminierende Entscheidung» vor, die auf dem Buckel der Kinder laste.
Helfer Candreva, selbst zweifacher Vater, fiel schon in der Vergangenheit mit seinem sozialen Engagement in der Fussballwelt auf. Sein Motto: «Es ist immer wichtig den Schwachen zu helfen, vor allem wenn es sich um Kinder handelt.»