Was treiben die beiden Nati-Spieler Noah Okafor (RB Salzburg) und Michael Lang (Werder Bremen) während der Corona-Krise? Im Teleclub-Skype-Talk plaudern die beiden aus dem Nähkästchen.
Noah Okafor wechselte im Winter vom FC Basel zu RB Salzburg. Kaum da, stand die Fussballwelt still – gerade mal 69 Minuten hat er für seinen neuen Verein spielen dürfen, verteilt über drei Spiele. Dreimal sass er über die volle Distanz auf der Bank. Er habe gewusst, dass er ein paar Wochen Zeit brauche, um anzukommen. Ob es nun ein Vor- oder Nachteil sei, dass die Meisterschaft unterbrochen wurde, kann der 19-Jährige nicht beurteilen. Aber er versuche, es positiv zu sehen.
Dass Okafor zu Salzburg wechselte, wurde von vielen Seiten kritisch beäugt. Vollstes Verständnis für den Wechsel hat Michael Lang: «Auch wenn es schade ist für den FCB, ein Wechsel weg von seinem Jugendverein machte für Noah durchaus Sinn, weil er sich dort neu beweisen und durchsetzen muss. Er ist nicht mehr der eigene Junior. Auch wenn das in der Schweiz nicht ganz alle verstanden haben, ich verstehe den Weg von Noah. Ich hoffe, dass er das jetzt durchzieht.»
Und wie vertreibt sich der Noch-Teenager, am 24. Mai feiert Okafor seinen 20. Geburtstag, die Zeit? «Ich habe viel meditiert und viel trainiert.» Inzwischen seien auch wieder Trainings in kleinen Gruppen möglich und die seien durchaus intensiv. Ansonsten führt er wohl ein Leben, wie die meisten Leute sonst auch: Einkaufen, spazieren, ab und zu spielt er FIFA mit seinen jüngeren Brüdern, die beide im FCB-Nachwuchs spielen und denen er deshalb auch gerne als «Berater» zur Seite steht. Und er habe viel gekocht, dabei hätten ihm seine Freundin und seine Mutter geholfen – aus der Ferne via Videocalls wohlverstanden.
Lang sieht die Corona-Pause auch als persönliche Chance
Bei Werder Bremen hätten sie von Beginn an einen geregelten Trainingsalltag durchgezogen und so sagt Lang: «Zumindest sind wir alle super in Form. Ich glaube, wir waren noch nie so gut in Form wie jetzt, weil wir sehr viel im konditionellen Bereich arbeiten konnten.» Die ganze Situation sei schwierig, aber sie hätten das Beste daraus gemacht. Was ihm etwas zu missfallen scheint, ist die Tatsache, dass die Bedingungen von Bundesland zu Bundesland verschieden sind. So können beispielsweise seine Gladbacher Ex-Teamkollegen in Achtergruppen trainieren, während sie bei Bremen nur zu viert auf dem Platz stehen dürfen.
«Das Gesamtfazit ist eher negativ», macht Lang keinen Hehl aus seiner eher unbefriedigenden Situation bei Schlusslicht Werder Bremen. Der Start sei vielversprechend gewesen und er habe viel gespielt, «dann bin ich wieder aus der Mannschaft geflogen und musste lange auf Einsätze warten». Eine Verletzung in der Vorbereitung habe noch das Ihre dazu beigetragen. So gesehen könne die Corona-Pause auch eine Chance sein: «Ich hoffe schon, dass jetzt die Karten noch einmal neu gemischt werden.»
Er mache sich auch Gedanken über die Zukunft, nicht nur seine persönliche. Wie es sportlich und finanziell weitergehe, wann wieder vor Fans gespielt werden dürfe, das sei alles ungewiss. Deshalb hätten die Vereine keine Planungssicherheit und «der Transfermarkt ist momentan fast tot».
Bei all dem vergisst er eines nie: «Es gibt so viel schlimmere Situationen. Ich stehe bei einem Bundesliga-Verein unter Vertrag, also ist das immer noch ein Stück weit ein Traum, den ich lebe – auch wenn es in den letzten Wochen und Monaten nicht so lief, wie ich mir das schlussendlich vorgestellt habe.»
Was Lang an der Schweiz vermisst, wie er die Liga verfolgt und ob er sich gar eine Rückkehr in die Heimat vorstellen könnte, das erfahren Sie im Video oben. Der Talk mit Lang startet bei 9.55 Minuten.
Weitere Skype-Talks, Saison-Rückblicke der Super-League-Teams und viele Sport-Videos gibt es auf der Youtube-Seite von «Teleclub Zoom».