Yakin vor Italien-Kracher Yakin vor Italien-Kracher: «Die WM-Quali hat schon gezeigt, dass sie auch ihre Schwächen haben»

Redaktion blue

5.11.2021

Yakin: «Okafor hat sich dank der Champions League das Aufgebot verdient»

Yakin: «Okafor hat sich dank der Champions League das Aufgebot verdient»

Murat Yakin hat bewusst mehr Spieler aufgeboten als sonst. Der Nati-Trainer möchte auf alle Eventualitäten vorbereitet sein.

05.11.2021

Murat Yakin bietet für die WM-Quali-Spiele gegen Italien und Bulgarien 25 Spieler auf, darunter ist auch Noah Okafor. «Ich bin ein grosser Fan des Leistungsprinzips», begründet der Nati-Coach den Entscheid.

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5.11.2021

Mit diesem Kader reist die Nati nach Rom

Die Pressekonferenz mit Murat Yakin

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    Yakin verabschiedet sich von den versammelten Journalisten. Am Montag trainiert die Nationalmannschaft ein erstes Mal im Rahmen einer öffentlichen Übungseinheit. Das Spiel gegen Italien findet am kommenden Freitag um 20:45 Uhr in Rom statt.

  • Eine Frage zu Zakaria

    «Er war lange verletzt und immer in Diskussionen mit sehr grossen Klubs. Sein Vertrag läuft aus, die Situation ist nicht einfach. Wir kennen seine physischen Werte. Er ist sehr athletisch und sehr lauffreudig. In der Kombination, wenn Granit nicht spielen kann, ist er eine gute Ergänzung zu Freuler. Er ist ein Stratege, der Anweisungen gut umsetzen kann und der defensiv gut verteidigt. Er kann auch torgefährlich sein und ist enorm wichtig für die Mannschaft.»

    «Ich traue ihm auf jeden Fall zu, bei einem grossen Klub zu spielen. Er hat noch eine grosse Zukunft vor sich. Wichtig ist, dass er Vertrauen spürt und regelmässig spielt. Er ist ein sehr positiver und fröhlicher Mensch, der immer lacht. Bei ihm spürt man die Freude am Fussball. Ich traue ihm absolut eine grosse Zukunft bei einer grossen Mannschaft zu.»

  • Wieso ist Michael Frey nicht dabei?

    «Wir können einige Spieler aufzählen. Grosser Respekt an Michael, was er in Belgien zeigt. Ich denke, dass die internationalen Spiele der anderen Spieler entscheidend waren. Sie haben nicht nur gut gespielt, sondern auch Tore erzielt. Deshalb haben sie den Vorrang gekriegt.»

  • Murat, hast du Xhaka gesagt, er soll sich impfen lassen?

    «Wir sind in ständigem Kontakt. In erster Linie geht es darum, dass er wieder fit wird. Je nach Land ist es unterschiedlich, ab wann man sich impfen lassen darf nach einer Erkrankung. Ich weiss nicht, ob er sich jetzt überhaupt impfen lassen darf.»

  • Sind alle, die nach Italien reisen geimpft?

    «Wir haben immer gesagt, dass die ganz grosse Mehrheit geimpft ist. Ich kann es dir aber jetzt nicht sagen, da müssten wir beim Arzt nachfragen. Es gilt aber auch der Persönlichkeitsschutz. Wir informieren transparent, wenn etwas passiert.»

  • Ist Embolo unentbehrlich?

    «Jede grosse Nation hat einen super Stürmer, der wichtig ist für die Mannschaft. Vor acht Jahren habe ich Breel hier auf dem Kunstrasen in Tenero zum ersten Mal spielen sehen. Da war er 15 oder 16. Er war nicht prädestiniert dafür, dass er als Stürmer spielt. Bei mir in Basel war er auf der 8, der Doppel-6 oder auf dem Flügel. Er hat eine starke Entwicklung gemacht. Auf der Stürmerposition ist er robust, schnell, spielstark – er ist eigentlich ein kompletter Spieler. Wenn er so weiter spielt, dann kann er sich unentbehrlich machen.»

  • Lobende Worte für Embolo

    «Breel ist in einer unglaublichen Verfassung. Shaq hat gestern endlich auf der Wunschposition, auf der 10 gespielt für Lyon. Auch die anderen sind in einer guten Verfassung. Das stimmt mich sehr positiv.»

  • Wo ist Italien verwundbar?

    «Die EM hat gezeigt, wie gut Italien ist. In allen Spielphasen haben sie ihre Stärken. Aber die WM-Quali hat schon gezeigt, dass sie auch ihre Schwächen haben. Wir müssen sie in der Umschaltphase anpacken. Wir müssen präzise sein und gut und sauber verteidigen. In Basel hat mir die ganze Offensive gefallen. Ich hoffe, dass wir am Wochenende alle gesund bleiben. Breel, Shaq, Vargas, Steffen – damit wir sie mit der Geschwindigkeit im Umschaltspiel überraschen können.»

  • «Wir müssen das Spiel gewinnen»

    «Die Devise muss sein, dass wir es in den eigenen Händen haben. Wenn wir das umsetzen, was wir in den letzten Spielen gezeigt haben, dann bringen wir sicher eine gute Leistung. Aber klar, wir müssen das Spiel gewinnen. Aber es wird nicht das entscheidende Final sein. Es gibt noch ein Hintertürchen. Aber so weit wollen wir gar nicht darüber nachdenken. Ich bin eher bekannt dafür, den direktesten Weg zu gehen.»

  • Haben Sie sich das 0:3 gegen Italien noch einmal angeschaut?

    «Ich habe nicht das 0:3 gesehen, sondern habe das Spiel angeschaut. Daraus haben wir Lehren gezogen. Was wir in den Spielphasen nicht gut gemacht haben, haben wir angesprochen. Die Intensität und die Defensive. Da haben wir gute Fortschritte gemacht in dieser kurzen Phase denke ich. Italien hat dieses System unter Mancini jetzt fast perfektioniert. Und wir hatten bis jetzt vier Spiele zusammen. Das 0:3 ist deswegen weit weg. Im Spiel gegen Italien in Basel haben wir gezeigt, dass wir auf gleichem Niveau Fussball spielen können.»

  • Jetzt dürfen die Journalisten ran

    «Es kann so weiter gehen», schmunzelt Yakin und bedankt sich bei den Kindern für die interessanten Fragen.

  • Eine Frage zu Mohamed Salah

    «Als ich in Basel war, war Salah 19 Jahre alt und ich durfte ihn zwei Jahre trainieren. Das war ein absolutes Highlight für mich. Es hat sich schon damals abgezeichnet, dass er zu einem der besten Spieler der Welt werden würde. Es macht mich extrem stolz, Salah zwei Jahre trainiert haben zu dürfen.»

  • Herr Yakin, was ist ihre Leidenschaft hinter dem Fussball?

    «Ich bin sehr erfreut, dass so viele junge Fussballer hier sind. Das wichtigste ist die Kameradschaft und die Freude am Fussball. Die Leidenschaft entwickelt sich daraus. Für euch ist in erster Linie am wichtigsten, dass ihr als Team aufwachst. Da müsst ihr euch keine Sorgen machen, ihr seid in guten Händen. Ich beneide euch um eure Zeit, die ihr jetzt habt.»

  • Eine Frage zu Gavraovic

    «Wir haben gute und erfolgreiche Stürmer. Mario spielt in meinem zweiten Heimatort in der Türkei und hat letztes Wochenende endlich gespielt und hat auch ein Tor erzielt. Er zeigt Abschlussqualitäten und hat gezeigt, dass er als Joker sehr wichtig sein kann für die Nationalmannschaft. Ich bin froh, dass er wieder fit und zurück im Nationalteam ist.»

  • Herr Yakin, weshalb sind sie Fussballtrainer geworden?

    «Das war 2006, als ich aufgehört habe, Fussball zu spielen. Ich hatte noch ein Jahr mit einer Verletzung zu kämpfen und habe viele Spiele von der Tribüne aus gesehen. Als mein Vertrag dann zu Ende war, habe ich ein Angebot meines Jugendklubs, FC Concordia erhalten und durfte sofort einsteigen. Mittlerweile bin ich 15 oder 16 Jahre Klubtrainer und sehr stolz, Nationaltrainer zu sein.»

  • Das erste Kind darf eine Frage stellen...

    ... und will wissen, was es braucht, um ein Aufgebot für die Nati zu erhalten. 

    Yakin: «Wir beobachten die Spieler Woche für Woche und schauen darauf, dass die Spieler auch Leistungsträger in ihren Vereinen sind. Für die speziellen Spiele, wie das gegen Italien, müssen sie auch fit und motiviert sein. Das sind die wichtigsten Kriterien.»

  • Yakin über Neuling Okafor

    «Wir haben Noah ein Bild und einen Weg gezeigt, dass er ein Thema für die A-Nati sein kann. Dass er zuerst einmal gute Leistungen bei Salzburg und in der U-21-Nati zeigt. Und das hat er gemacht. Ich bin ein Fan des Leistungsprinzips. Und das hat er eindrücklich gezeigt. Deshalb sind Ajeti und Itten auf Pikett. Noah hat sich dieses Aufgebot verdient.»

    Okafors Tempo soll der Schweiz im Umschaltspiel gegen Italien helfen.
    Okafors Tempo soll der Schweiz im Umschaltspiel gegen Italien helfen.
    Bild: Keystone
  • Das Aufgebot ist da

    Im Aufgebot stehen 25 Spieler und damit einer mehr als noch im Oktober. Das liegt daran, dass vier Spieler vorbelastet sind. Zusätzlich sind Zakaria und Sow angeschlagen.

  • Spielt die Schweiz in Italien auf Remis?

    «Die Motivation muss sein, dass wir die Qualifikation in den eigenen Händen haben», verneint Murat Yakin. «Wenn wir beide Spiele gewinnen, sind wir automatisch qualifiziert. Vorerst bereiten wir uns aber nur auf das Spiel gegen Italien vor. Der Fokus liegt absolut darauf. Es gibt verschiedene Wege, nach Katar zu kommen, aber für uns zählt jetzt nur das Italien-Spiel.»

  • Auch Junge dürfen Fragen stellen

    Die heutige Pressekonferenz im Tessin findet in einem speziellen Rahmen statt. Es sind auch Kinder anwesend und dürfen Fragen stellen.

  • Pressekonferenz ab 11 Uhr im Live-Stream

    Im Sportzentrum von Tenero wird Nati-Coach Murat Yakin vor die Medien treten, das Kader bekannt geben und die brennenden Fragen der Journalisten beantworten. blue Sport berichtet live.

Am Freitag in einer Woche (12. November) steht das Auswärtsspiel gegen Italien auf dem Programm, drei Tage später endet die Gruppenphase mit dem Heimspiel gegen Bulgarien. Spätestens dann ist klar, ob sich die Schweiz auf direktem Weg für die WM qualifizieren wird.

Grosse Überraschungen dürften ausbleiben. Eigentlich stellt sich nur die Frage, welche Stürmer Yakin aufbietet. Breel Embolo ist gesetzt, gleiches dürfte für Mario Gavranovic gelten. Fraglich ist, ob er wie beim letzten Zusammenzug die eher formschwachen Cédric Itten (Greuther Fürth) und Albian Ajeti (Celtic Glasgow) aufbietet oder formstärkere Spieler zum Handkuss kommen. Mit Noah Okafor (RB Salzburg), Michael Frey (Royal Antwerpen), Josip Drmic (Rijeka) und Andi Zeqiri (Augsburg) gibt es mehrere Alternativen.

Wer qualifiziert sich für die WM?

Rang 1 in der Gruppe wäre gleichbedeutend mit der direkten Qualifikation für die WM 2022 in Katar. Nur die 10 Gruppensieger haben direkt einen der 13 europäischen WM-Plätze auf sicher, die restlichen 3 WM-Plätze werden in Playoffs vergeben.

Was, wenn die Schweiz Zweiter wird?

Als Gruppenzweiter müsste die Schweiz zwei weitere Spiele gewinnen, um sich für die Winter-WM 2022 in Katar zu qualifizieren. Die 10 Gruppenzweiten sowie einige Gruppensieger der Nations League sind dort vertreten, die es in ihrer Quali-Gruppe nicht unter die Top 2 geschafft haben. Diese 12 Teams werden in drei Mini-Turnieren à vier Mannschaften in Halbfinal und Final eingeteilt. Nur die drei Sieger fahren zur WM.

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