Er wollte das Spiel gewinnen und ist am Ende mit dem 1:1 doch «sehr zufrieden». Murat Yakin hält Europameister Italien zum zweiten Mal innerhalb von etwas mehr als zwei Monaten in Schach.
«Über das gesamte Spiel gesehen, ist das Unentschieden gerechtfertigt. Wir hatten ein Angriffsschema und haben dieses in der ersten Halbzeit auch gut angewandt.» Ein wichtiger Spieler in diesem Schema war Mittelstürmer Noah Okafor, der zum ersten Mal von Beginn weg spielte und das 1:0 durch Silvan Widmer vorbereitete. «Er hat mit seiner Dynamik und seiner Schnelligkeit ein sehr gutes Spiel gemacht. Diese Qualitäten haben wir gebraucht.» Ohnehin sei das Spiel vor der Pause genauso gelaufen, wie sie es vorbereitet hätten, so Yakin. «Wir wollten nicht nur verteidigen und auf Unentschieden spielen.»
Den harten Penalty-Entscheid zugunsten von Italien in der letzten Minute wollte Yakin nicht kommentieren. «Ich habe die Szene noch nicht gesehen.» Allerdings ärgerte sich der Trainer etwas darüber, dass der VAR bei der Hands-Szene im italienischen Strafraum für sein Team nicht eingegriffen habe. «Es wäre sehr unglücklich gewesen, hätten wir nach dieser Leistung und diesem Aufwand wegen dieses Penaltys verloren.»
Dank dem 1:1 hat sich die Schweiz in ein Fernduell mit Italien am Montag um den Gruppensieg gerettet. «Wir müssen uns jetzt gut erholen. Es gibt ein ganz anderes Spiel. Wir müssen gewinnen, was nicht einfach wird. Wir haben sehr viel Energie und Konzentration in dieses Spiel gegen Italien gelegt. Gegen Bulgarien müssen wir mindestens drei Tore erzielen. Zwei Tore aufzuholen tönt vielleicht einfach, aber wir müssen Bulgarien auch erst einmal schlagen.»
Yakin wird am Montag auf weitere Leistungsträger verzichten müssen. Manuel Akanji ist gesperrt, Ricardo Rodriguez wurde gegen Italien verletzt ausgewechselt. Dass der Aussenverteidiger bis Montag fit wird, glaubt Yakin nicht. «Wir hoffen, dass es kein Riss ist. Aber die Zeit ist knapp bis zum Spiel gegen Bulgarien.» Akanji und Rodriguez sind Verteidiger. «Gegen Bulgarien heisst die Devise sowieso Offensive», so Yakin. Wenigstens ein kleines Glück im grossen personellen Unglück.