Schweizer Goalies Mvogos Freigabe, Bürkis Potenzial und Sommers Rekord

SB10

23.3.2020

Roman Bürki (l.) und Yvon Mvogo
Roman Bürki (l.) und Yvon Mvogo
Bild: Getty

Yvon Mvogo darf sich zwar bald einem anderen Verein anschliessen, soll aber vorher noch seinen Vertrag in Leipzig verlängern. Ein Schweizer Goalie-Trainer sieht bei Roman Bürki noch viel Potenzial, während Yann Sommer seine Klasse unterstrich.

Zu wenig Geduld wird Yvon Mvogo niemand vorwerfen können. Seit seinem Wechsel 2017 von YB zu Leipzig schmorte er bei den Bullen vornehmlich auf der Ersatzbank. Die mickrige Bilanz: Vier Bundesliga-Einsätze, sechs in der Europa League, drei im Pokal und einen in der Champions League. Ansonsten stand immer Peter Gulacsi im Tor. Kein Wunder, drängte der 25-Jährige je länger je mehr auf einen Wechsel.

Nun soll endlich auch Leipzig ein Einsehen mit Mvogo haben, der beim Bundesliga-Dritten noch einen Vertrag bis 2021 hat. «Wir haben die Freigabe von RB erhalten», verkündet Berater Carlos Crespo im «Blick».
Sein aktueller Arbeitgeber will aber paradoxerweise gleichzeitig mit Mvogo verlängern – um ihn danach direkt auszuleihen. Dies, weil die Leipzig-Verantwortlichen rund um Trainer Julian Nagelsmann den Schweizer Nationalspieler offenbar weiterhin als Nachfolger des 29-Jährigen aus Ungarn sehen.  

Unbekannter Talentschleifer

Andreas Kronenberg könnte sicher ebenfalls beurteilen, ob Mvogo in der Lage ist, die Rolle als Nummer 1 bei RB Leipzig ausfüllen. Der 45-jährige Basler steht seit 2011 beim SC Freiburg als Goalie-Trainer unter Vertrag. Gleich sieben aktuelle Bundesliga-Schlussmänner trainierten bereits unter ihm.

«Ich war oder bin nur ein Baustein von vielen auf dem Weg dieser Jungs. Ich begleite sie in der täglichen Arbeit und versuche, sie bestmöglich auf den Wettkampf vorzubereiten und zu verbessern. Das ist aber von so vielen Dingen abhängig, dass es anmassend wäre, mir einzubilden, dass es in erster Linie mit mir zu tun hätte, dass sich die Jungs in der Bundesliga etabliert haben. Entscheidend ist deren Qualität. Und die Spieler entwickeln sich selbst, nicht der Torwarttrainer entwickelt die Spieler», meint Kronenberg im Interview mit dem «Kicker» bescheiden.

Andreas Kronenberg ist beim SC Freiburg sogar länger als Cheftrainer Christian Streich an Bord, der das Urgestein unter den Bundesliga-Trainern ist.
Andreas Kronenberg ist beim SC Freiburg sogar länger als Cheftrainer Christian Streich an Bord, der das Urgestein unter den Bundesliga-Trainern ist.
Bild: Getty

Unter seinen Zöglingen war auch Dortmunds Roman Bürki, dem Kronenberg noch viel zutraut. «Ich bin der felsenfesten Überzeugung, dass Roman noch mal das Potenzial für eine grosse Leistungssteigerung in sich drin hat, von der er vielleicht noch gar nichts weiss.»

Selbst das Kapitel Nationalmannschaft – wo Bürki wegen seiner langjährigen Reservistenzeit hinter Gladbachs Yann Sommer zum Anfang 2019 seinen vorübergehenden Rücktritt gab – sieht der Goalie-Coach noch nicht als erledigt an: «Ich traue Roman zu, dass er irgendwann die Nummer eins in der Schweiz ist.»

Dafür müsste er aber mit Yann Sommer einen gewaltigen Brocken aus dem Weg räumen. Insgesamt 90 Paraden zeigte der 31-Jährige in der aktuellen Bundesliga-Saison. Kein anderer Torhüter erreichte diesen Wert.

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