Unglaublicher Werdegang Nick Pope: Vom Milchmann zu Englands Nationalgoalie

jar

23.3.2018

Nick Pope hat einen ganz speziellen Werdegang hinter sich.
Nick Pope hat einen ganz speziellen Werdegang hinter sich.
Getty Images

Wir kennen alle die Story von Jamie Vardy, dem früheren Fabrikarbeiter, der Leicester City 2016 zum sensationellen Meistertitel in der Premier League schoss. Einen ähnlichen Werdegang hat auch Nick Pope hinter sich, der heuer erstmals für Englands Nati aufgeboten wurde.

Nick Pope ist 16 Jahre alt, als er bei seinem Stammklub Ipswich Town ausgemustert wird. Seine Trainer sehen im grossgewachsenen Goalie zu wenig Talent. Für Pope aber kein Grund, seinen grossen Traum vom Fussballprofi aufzugeben. Er spielt weiter, heuert beim FC Bury an, wo er in der zweiten Mannschaft zum Einsatz kommt. 

Auch mit 18 Jahren hat der Torhüter noch keinen Unterschlupf bei einem grösseren Klub gefunden. Und Pope beginnt langsam aber sicher zu zweifeln, ob es mit der grossen Karriere doch noch klappen wird. Er beginnt ein Studium und spielt nebenbei weiter in Englands siebthöchster Liga – die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. 

Pope merkt aber schnell, dass er arbeiten muss, um Geld zu verdienen. Also jobbt er in seiner Heimatstadt Soham. Als Verkäufer in einem Kleiderladen – und als Milchmann. «Es brachte nicht viel Geld. Ich musste um 4 Uhr morgens mit der Arbeit beginnen», erinnert sich der heute 25-Jährige in der «Daily Mail».

Bei der WM Englands Nummer 1?

Doch Pope ackert – und seine Geduld zahlt sich am Ende aus. 2011 folgt der Wechsel zu Charlton. Und Fünf Jahre und mehrere Leihstationen später erfüllt sich der Traum von der Premier League doch noch. Burnley – damals frisch in Englands höchste Liga aufgestiegen – holt den Goalie für eine Ablöse von 1,3 Millionen Euro. 

Auf einen Einsatz in der Premier League wartet Pope in seiner ersten Saison bei Burnley vergeblich, an Stammgoalie Tom Heaton gibt es einfach kein Vorbeikommen. Doch im FA Cup darf er dreimal ran – und bleibt in allen Partien ohne Gegentor. 

Als sich Heaton Anfang dieser Saison an der Schulter verletzt, bekommt Pope seine Chance – und er nutzt sie. Mit hervorragenden Leistungen lässt der junge Goalie Burnley – vor der Saison von vielen als Abstiegskandidat gehandelt – sogar vom internationalen Geschäft träumen. In 27 Einsätzen behält er 11 Mal eine weisse Weste. 78 Prozent der Schüsse, die auf sein Tor kamen, konnte Pope abwehren. Nur ManUtd-Schlussmann David De Gea hat in der Premier Leage einen besseren Wert (80 Prozent).

Der Lohn für die Geduld und starken Leistungen: Pope wird für die Testspiele gegen Holland und Italien erstmals für Englands Nati aufgeboten. Für viele Experten war die Nomination des Burnley-Keepers längst überfällig. Für sie ist auch klar, dass der Burnley-Keeper an der WM im England-Tor stehen muss. Ob er die bisherige Nummer 1 Joe Hart (West Ham), der sich in dieser Saison nicht in Top-Form präsentiert, verdrängen kann? Auch Jordan Pickford (Everton) und Jack Butland (Stoke City) rechnen sich noch Chancen auf einen Stammplatz aus.

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