Zürich
Christian Constantin hat nach dem Urteil der Disziplinarkommission der Swiss Football League (SFL) der Zeitung "Le Matin" ein paar Fragen beantwortet. Daneben hat er sich vor dem Spiel zwischen Sion und St. Gallen vom Sonntag nicht mehr in der Öffentlichkeit gemeldet.
Was am Sonntag im Tourbillon passieren könnte, weiss nur Christian Constantin selbst. Nach dem erstinstanzlichen Urteil dürfte er in den nächsten 14 Monaten kein Stadion betreten, weder das eigene, in dem er persönlich den FC Sion einmietet, noch irgendein Stadion an einem Auswärtsspiel.
Wird CC am Sonntag tatsächlich zuhause bleiben und sich den Match am Fernsehen anschauen? Wird er sich auf die Tribüne setzen, als wäre nichts geschehen? Wird er, wie ebenfalls gemutmasst wird, inkognito ins Stadion kommen? Wird er mit einer superprovisorischen Verfügung eines (Walliser) Zivilgerichts das Urteil der Verbandsgerichtsbarkeit einstweilen nichtig machen? Alles erscheint möglich, zumal Constantin in der Vergangenheit auch im normalen, täglichen Fussballgeschäft nicht berechenbar war.
In den letzten Stunden hat Constantin Anfragen von Medien konsequent zurückgewiesen. Es ist nicht damit zu rechnen, dass er vor dem Match vom Sonntagnachmittag um 16 Uhr für die Öffentlichkeit etwas ankündigen wird. So bleibt es bei den von "Le Matin" publizierten Äusserungen. Dort verglich er das Tourbillon mit einem Bett. Sinngemäss sagte er, er zahle die Miete für das Stadion, wie er die Miete für eine Wohnung zahlen würde. Und niemand würde ihn wohl davon abhalten, in seiner Wohnung ins Bett zu gehen.
Sollte er keine kurzfristig ausgestellte superprovisorische Verfügung vorweisen können, müsste Constantin am Sonntag von den Ordnungshütern des eigenen Klubs vom Gang ins Stadion abgehalten werden. Das dürfte aus verständlichen Gründen kaum passieren. Gelangt er jedoch ins Stadion, verstösst er gegen die mit dem Verbandsurteil verbundenen Auflagen. Dann müsste der Verband den Verstoss registrieren und bei nächster Gelegenheit das Urteil - es lautet auf die 14-monatige Sperre und eine Busse von 100'000 Franken - verschärfen. Daraus könnte sich ein Hin und Her von Verstössen und Massnahmen entwickeln, das nicht zuletzt dem FC Sion einen schweren Schaden zufügen könnte. So stehen die Folgen der Sache zwischen Christian Constantin und dem von ihm tätlich angegriffenen Rolf Fringer möglicherweise erst ganz am Anfang.
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