«Alles scheisse» Wieder nur Remis: Aufstiegschancen des HSV schwinden immer mehr

dpa

30.4.2021 - 08:22

Auch die Spieler des HSV mögen gar nicht mehr hinsehen.
Auch die Spieler des HSV mögen gar nicht mehr hinsehen.
Keystone

Der Hamburger SV hat auf der Zielgeraden der 2. Liga das Siegen verlernt. Gegen den KSC gibt es nur ein 1:1. Die Mannschaft ist drauf und dran, erneut den Aufstieg zu verspielen.

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Der Hamburger SV hat kaum noch realistische Chancen auf den direkten Aufstieg in die 1. Bundesliga. Die Norddeutschen trennten sich am Donnerstagabend im heimischen Volksparkstadion vom Karlsruher SC 1:1 und haben drei Spieltage vor Schluss der 2. Bundesliga fünf Punkte Rückstand auf den Tabellenzweiten Greuther Fürth. Zudem sitzt den drittplatzierten Hamburgern Holstein Kiel im Nacken mit drei Spielen und lediglich zwei Punkten weniger als die Hamburger. Simon Terodde erzielte gegen den KSC das Führungstor für die Gastgeber per Handelfmeter (56. Minute); Daniel Gordon glich per Kopf postwendend aus (57.).

«Das war zu wenig. Vom Ergebnis und vom Spiel her», sagte HSV-Innenverteidiger Rick van Drongelen bei Sky. «Im Moment ist alles scheisse.» Die Einheimischen setzten ihre desolaten Leistungen in der Rückrunde fort. Seit fünf Spielen ist das Team ohne Sieg, in den vergangenen zwölf Partien schaffte der HSV nur zwei Dreier und stürzte von seiner komfortablen Position nach starker Hinrunde ab. «Wir müssen momentan nicht vom Aufstieg reden», sagte HSV-Torhüter Sven Ulreich. «Das war für uns viel zu wenig.»

«Müssen frei sein in der Birne»

Gegen die Karlsruher spielten die Hanseaten nur 30 Minuten überlegen, gingen da resolut in die Zweikämpfe und wirkten entschlossener als zuletzt. Doch es fehlte häufig an Präzision. Nach anfänglicher Druckphase liessen die Hamburger nach. 

Trainer Daniel Thioune hatte verstärkt auf erfahrene Kräfte gesetzt, denen er bei der nervlichen Belastung im Aufstiegsrennen grössere Stabilität zutraut. «Wir müssen frei sein in der Birne», lautete seine Forderung. Aber auch sie konnten der zerfahrenen Partie keine Linie geben. Terodde vom Elfmeterpunkt hatte ebenfalls Nerven gezeigt. Er erzielte seinen 21. Saisontreffer erst im Nachschuss, nachdem KSC-Torhüter Marius Gersbeck zunächst pariert hatte. «Wir sind abhängig von den Gegnern. Es wird schwer, Punkte einzufahren», meinte van Drongelen. «Aber wir müssen nach vorn gucken.»