Nach der Ausbootung von Ex-Weltmeister Mesut Özil hat dessen Berater Arsenal-Trainer Mikel Arteta scharf kritisiert.
«Die Fans verdienen eine ehrliche Erklärung und nicht, dass Arteta sagt, er sei bei Özil gescheitert. Das ist er nicht. Er hat es versäumt, fair, offen und ehrlich zu sein und jemanden, der unter Vertrag steht, mit Respekt zu behandeln», sagte Erkut Sogut dem US-Sender ESPN am Freitag. «Jeder weiss, dass er ihn nicht fair behandelt hat. Er hat ihm keine Chance gegeben, sich zu zeigen», so der Berater des Weltmeisters von 2014.
Özil war nicht für den Premier-League-Kader des FC Arsenal nominiert worden und kann damit bis Jahresende nur für die U23 des Klubs oder in Pokalwettbewerben zum Einsatz kommen. Arteta hatte dies als «eine fussballerische Entscheidung» begründet. Ausserdem sagte der Coach, dass er immer versuche, das Beste aus jedem Spieler herauszuholen, «aber bei Mesut habe ich das Gefühl, gescheitert zu sein».
Özil selbst hatte bei Instagram seine Enttäuschung geäussert. Es mache ihn traurig, dass seine Loyalität und Treue nicht erwidert werden. Der deutsche Ex-Nationalspieler steht noch bis Mitte 2021 bei Arsenal unter Vertrag und ist mit einem kolportierten Wochengehalt von rund 390'000 Euro pro Jahr der Topverdiener des Klubs. Özil hat einen vorzeitigen Abschied aus London mehrfach ausgeschlossen.
Streit ist «eine Dummheit»
Derweil hat sich auch Kia Joorabchian, der Berater von Philippe Coutinho, zum Thema Özil geäussert. Der bekennende Arsenal-Fan sagte gegenüber «Talk Sport», der Streit zwischen dem 32-Jährigen und dem Klub sei das Ergebnis «reiner Dummheit» beider Parteien.
«Ich sehe in dieser Situation keine Gewinner. Özil kann nicht spielen und Arsenal erteilt auch dem Spieler keine Lektion, indem es ihn aus dem Kader ausschliesst», erklärt Joorabchian. «Ich verstehe nicht, wer in einer Situation gewinnt, in der man sich nicht untereinander einigen kann. Das ist einfach dumm.»
Der Coutinho-Berater sieht die Schuld am Knatsch beim Kollegen Erkut Sogut. «Ich denke, es ist die wesentliche Rolle des Agenten, nicht nur hohe Transfers zu den Klubs zu bringen, sondern auch Probleme zu lösen. Er muss sicherstellen, dass Mesut spielt», so Joorabchian über den Özil-Berater.
Özil selbst hat mehrfach betont, dass er Arsenal nicht verlassen wolle. Dass er den Klub noch immer im Herzen trägt, zeigen seine Twitter-Einträge vom Donnerstag. Während Arsenals 2:1-Sieg in der Europa League bei Rapid Wien fieberte der Spielmacher per Liveticker mit den «Gunners» mit. Mehr dazu lesen Sie hier.