Der Vater und Manager von Lionel Messi macht den Fans des FC Barcelona wenig Hoffnung auf einen Verbleib des abwanderungswilligen Weltfussballers in der katalanischen Hauptstadt.
«Ich halte es für schwierig, dass er bleibt», sagte Jorge Messi am Mittwoch zu Journalisten, als er im Zentrum der Stadt aus einem Taxi ausstieg und in ein Bürogebäude ging. Kurz zuvor war Messi Senior aus Argentinien kommend in Barcelona gelandet.
Nach Berichten spanischer Medien traf sich der 62-Jährige noch am Mittwoch mit Klubpräsident Josep Bartomeu, um über eine Lösung des Konflikts zwischen Spieler und Verein zu beraten. Das Treffen ist aber offenbar ohne Einigung zu Ende gegangen. Die Fronten sind verhärtet.
Beide Seiten hätten auf ihren Forderungen bestanden, wie spanische Medien berichten. Barça wolle Messi halten und habe eine Vertragsverlängerung bis 2022 angeboten, während der Vater des argentinischen Superstars den Wunsch des Sohnes bekräftigte, den Klub nach fast zwei Jahrzehnten zu verlassen.
Das unter Geheimhaltung in Räumen des FC Barcelona abgehaltene Treffen habe etwas mehr als eineinhalb Stunden gedauert, schrieb «La Vanguardia». Messi selbst war nach diesen Informationen nicht bei der Unterredung dabei. Ob es ein weiteres Treffen geben werde, in nicht klar.
Messi schweigt
Seit dem 2:8-Debakel gegen den FC Bayern München im Viertelfinale der Champions League am 14. August schweigt der 33 Jahre alte Superstar öffentlich. Er wurde zudem laut Medien nur einmal gesehen: als er mit seinem Mannschaftskollegen Luis Suárez ein Restaurant besuchte.
Im Konflikt haben sich die Fronten in den vergangenen Tagen allem Anschein nach hoffnungslos verhärtet. Messi blieb am Sonntag den obligatorischen Corona-Tests fern und schwänzte diese Woche auch alle Trainingseinheiten des spanischen Vize-Meisters.
Nach Medienberichten droht ihm nun eine hohe Geldstrafe – zumal sich die spanische Liga auf die Seite des Klubs geschlagen hat. Messi dürfe entgegen seinem Willen nicht ablösefrei gehen, hiess es. In dem bis Juni 2021 laufenden Vertrag des Argentiniers sei eine Ablöseklausel verankert, die weiter Gültigkeit habe. LaLiga nennt die Summe zwar nicht, nach übereinstimmenden Medienberichten beläuft sie sich aber auf 700 Millionen Euro. Der Verein besteht darauf, dass der Klub, der Messi verpflichten will, diesen Betrag zahlt. Verschiedene Zeitungen widersprechen der Liga und Barça allerdings und schreiben, dass Messi ablösefrei gehen könne.
Inter steigt im Messi-Poker aus
Aktuell scheint Manchester City die besten Karten auf eine Verpflichtung des Zauberflohs zu haben. Lange galt auch Inter Mailand als mögliche Destination, doch die Italiener haben sich nun im Werben um Messi zurückgezogen. Wie Inter-Sportdirektor Piero Ausilio bei «Sky Sports» erklärte, sei es ausgeschlossen, dass man Messi nach Mailand holen werde: «Wir werden Leo Messi nicht verpflichten. Ich weiss gar nicht, wo diese verrückten Gerüchte herkommen.»
Natürlich hätten die Mailänder einen der weltbesten Fussballer gerne in ihren Reihen, «aber unsere Realität sieht anders aus. Wir blicken auf einen vorsichtigen Markt, der sich aktuell hauptsächlich auf den Verkauf konzentriert.» Damit ist Inter mehr oder weniger offiziell raus aus dem Tauziehen um Messi, nachdem vor wenigen Tagen auch Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge klargemacht hatte, dass der Weltfussballer nicht nach München wechseln wird.
Neben City gilt auch PSG als Interessent. Und natürlich setzt auch Barça weiterhin alles daran, um Messi auch nächste Saison im Camp Nou spielen zu sehen.