Auf dem europäischen Transfermarkt könnte es bald zum nächsten Hammer-Transfer kommen. Kylian Mbappé will gemäss PSG-Sportchef Leonardo den Klub in Richtung Madrid verlassen.
Nach dem Wechsel von Barça-Legende Lionel Messi zu Paris Saint-Germain bahnt sich der nächste spektakuläre Transfer an. Am Dienstag vermeldeten diverse Medien, Real Madrid habe Paris Saint-Germain ein Angebot über 160 Millionen Euro für Weltmeister Kylian Mbappé gemacht. PSG-Sportdirektor Leonardo bestätigt nun gegenüber «RMC Sport» offiziell den Erhalt einer Offerte.
Der Brasilianer erläutert, die angebotene Summe sei ungefähr in diesem Rahmen. Es sei aber weniger gewesen, als man seinerzeit für ihn an Monaco überwiesen habe (2017 zahlte PSG geschätzte 180 Millionen Euro – Anm.d.Red.). «Für uns ist das Angebot weit entfernt von dem, was Kylian heute darstellt. Einen Teil dieses Geldes schulden wir auch Monaco, und wir sind der Meinung, dass das Angebot nicht ausreichend ist.» Zudem stört sich Leonardo vor allem an der Art und Weise, wie Real in der Vergangenheit immer wieder den Spieler kontaktiert habe, der bei seinem Arbeitgeber noch einen gültigen Vertrag besitze.
Leonardo hält aber auch fest: «Aber wir halten niemanden zurück. Wenn jemand gehen will und unsere Bedingungen erfüllt sind, werden wir sehen. Aber wir haben mit unseren Spielern in diesem Sommer einen Traum geschaffen, und wir werden nicht zulassen, dass ihn jemand zerstört.»
Mbappé beklagt das Niveau in der Ligue 1 und will gehen
Der Stürmer selbst, dessen Vertrag im nächsten Sommer 2022 ausläuft, will jedoch nicht Teil des Projekts um Messi & Co. werden. «In Frankreich gibt es nicht die beste Meisterschaft der Welt», klagte er gerade im Interview mit der Zeitschrift «Esquire».
Die Abschiedsgedanken des 22-jährigen Franzosen, der seit seiner Kindheit Fan der Königlichen ist, sind auch zu Leonardo durchgedrungen: «Kylian Mbappé will weg, das scheint mir klar zu sein.»
Angebot von Real nur «Strategie»
Sie hätten ihm zwei gut dotierte Vertragsangebote (gemäss Quellen lag das letzte Angebot bei 50 Millionen Euro pro Saison – d. Red.) gemacht, die er jedoch abgelehnt habe. «Wir wollen ihm beweisen, dass er ein wichtiger Spieler ist, der im Mittelpunkt des Projekts steht, aber nicht über dem Projekt.» Leonardo vermutet hinter dem Angebot von Madrid reine Taktik: «Es sieht wie eine Strategie aus, um ein Nein von uns zu bekommen, um zu zeigen, dass sie alles versucht haben und dann ein Jahr warten, um ihn ablösefrei zu bekommen.»
Sie hätten aber viel mit Kylian gesprochen, der ihnen stets versichert habe, den Verein nicht umsonst zu verlassen. «Wir haben nie die Tür für seinen Abgang geöffnet», unterstreicht Leonardo. Der Wunsch von PSG sei klar: «Wir behalten ihn und verlängern seinen Vertrag. Aber wir werden ihn nicht für weniger gehen lassen, als wir für ihn bezahlt haben, wenn wir Monaco noch Geld schulden.»
Bleiben die PSG-Bosse aus Prinzip hart?
In den kommenden Tagen – die Frist läuft am 31. August um Mitternacht ab – wird man sehen, was herauskommt. Die Zeichen stehen aber klar auf Abschied. Real-Präsident Florentino Pérez hat in seiner Amtszeit bewiesen, dass er eigentlich immer alle Spieler holen kann, die auf der Wunschliste der Los Blancos stehen.
Einziges Handicap für die Königlichen ist, dass für PSG – deren Besitzer Scheichs aus Katar sind – Geld keine Rolle spielt. So kann der französische Hauptstadtklub locker auf 160 Millionen Euro (und mehr) verzichten, um Mbappé nur für eine einzige Saison länger zu halten und sich den Traum eines Champions-League-Sieges zu verwirklichen.