«Ballon d’Or»-Gewinnerin Megan Rapinoe ist bekannt dafür, dass sie kein Blatt vor den Mund nimmt und Missstände aller Art anspricht. Zum wiederholten Mal fordert sie Fussballgrössen auf, es ihr gleichzutun.
Im Sommer führt Megan Rapinoe die USA als Captain zum Weltmeister-Titel. Für Schlagzeilen sorgt sie während des Turniers nicht nur mit ihren spielerischen Qualitäten für Furore, sondern auch ihre über Twitter ausgetragenen Wortgefechte mit US-Präsident Donald Trump.
Im September wird sie bei den FIFA-Awards zur Weltfussballerin gekürt und nutzt ihre Dankesrede für einen flammenden Appell. Mit eindringlicher Stimme richtete sie sich an die zahlreich erschienenen Weltstars im Publikum: «Wir haben die einzigartige Möglichkeit im Fussball, anders als in jedem anderen Sport, dieses wundervolle Spiel zu nutzen, um die Welt zum Besseren zu verändern. Das ist meine Aufgabe an euch. Ich hoffe, ihr nehmt sie euch zu Herzen und tut etwas. Wir haben unglaubliche Kraft in diesem Raum.»
«Ich möchte rufen: Cristiano, Lionel, Zlatan, helft mir!»
Anfang Woche wird die 34-Jährige erneut ausgezeichnet: Sie gewinnt den Ballon d’Or und zementiert damit ihren Status als beste Fussballerin der Welt. Rapinoe ist bei der Kür nicht anwesend und bedankt sich in einer Videonachricht. Der fast schon obligate Appell an ihre Berufskollegen folgt erst in einem am Dienstag bei «France Football» publizierten Interview. Dort fordert sie Fussball-Stars auf, sich mit ihr zu verbünden und gegen Rassismus und Sexismus anzukämpfen.
Geht es nach Rapinoe, sollten die Stars ihre Plattformen nutzen, um sich für Gleichberechtigung einzusetzen: «Ich möchte rufen: Cristiano, Lionel, Zlatan, helft mir! Haben sie Angst, alles zu verlieren? Sie glauben das, aber es ist nicht wahr. Wer wird Messi oder Ronaldo aus der Weltfussball-Geschichte streichen, wenn sie eine Erklärung gegen Rassismus oder Sexismus abgeben?»
Es geht Rapinoe immer nur darum, weniger privilegierten Menschen zu helfen. Die Stimmen von Sportstars würden gehört, diese Chance gelte es zu nutzen. «Ich habe keine Angst, also sage ich, was ich sage.» Wenn sie für Konferenzen und Meetings überall hinreisen müsse, dann erschöpfe sie das, gibt die US-Amerikanerin zu: «Aber man muss an vorderster Front stehen, um die Dinge in unserer Welt zu verbessern.»
