Champions League Real Madrid am Boden – Trainer und Spieler wehren sich gegen Kritik

SB10/dpa

2.10.2019

Real Madrid ist erstmals ohne Sieg in die ersten beiden Vorrundenspiele der Champions League gestartet. Nun droht mit dem möglichen Ausscheiden in der Gruppenphase sogar der Super-GAU.

Zwei Wochen nach der 0:3-Auftaktniederlage bei Paris Saint-Germain kamen die Königlichen gegen den FC Brügge nur zu einem 2:2 (0:2). Emmanuel Bonaventure hatte die Gäste vor 71'000 Zuschauern im Santiago Bernabeu mit zwei Treffern (9. und 39. Minute) in Führung gebracht. Bei beiden Gegentoren war Goalie Thibaut Courtois zwar unschuldig, sah aber trotzdem unglücklich aus. Der Belgier wurde in der Pause ersetzt und soll Magenschmerzen gehabt haben. Verteidiger Nacho musste ebenfalls zur Halbzeitpause mit einer Knieverletzung ausgewechselt werden und fällt für unbestimmte Zeit aus.

Courtois' Stellvertreter Alphonse Areola bewahrte danach sein Team vor einem womöglich matchentscheidenen 0:3 und behielt eine saubere Weste. Madrid-Trainer Zinédine Zidane nahm Courtois in Schutz: «Wir können nicht Thibaut die Schuld zuschieben, wir sind alle schuldig.»

In der Gunst des Publikums liegt Courtois hinter Areola, obwohl Zidane im Gegensatz zu den letzten Jahren keinen Konkurrenzkampf im Tor haben will.

Zidane kämpferisch – Casemiro verteidigt Hazard

Zidane wollte nach dem gestrigen Match nicht alles kritisieren und betonte, dass er sich aufgrund der Anzahl der Chancen keine Sorgen mache. «Das ist ein schlechtes Ergebnis, aber die Reaktion der Spieler nach dem Seitenwechsel war gut», so der erfolgsverwöhnte Franzose.

Zidane

Zidane

02.10.2019




Real-Kapitän Sergio Ramos gelang nach 55 Minuten der Anschlusstreffer, Casemiro traf kurz vor dem Abpfiff zum Ausgleich (85.). Kurz zuvor war der belgische Kapitän Ruud Vormer wegen groben Foulspiels des Feldes verwiesen worden. So konnte sich Real immerhin noch einen Punkt sichern.

«Wir haben es in der ersten Halbzeit nicht gut gemacht. Brügge ist in der ersten Halbzeit zweimal vor das Tor gekommen und hat zweimal getroffen», sagte Torschütze Casemiro und konnte dem Remis auch etwas Gutes abgewinnen: «Wir sind in der Gruppe noch gut dabei.»

Der brasilianische Abräumer verteidigte nach dem Spiel 100-Millionen-Neuzugang Eden Hazard, der gegen seine Landsmänner erneut blass blieb: «Er versucht es wirklich, er behält den Ball und versucht zu glänzen. Im Fussball sind Tore gefragt und die Leute wollen, dass Hazard Tore schiesst, aber Hazard gibt wirklich sein Bestes. Es ist normal, eine Anpassungsphase zu benötigen. Wir wissen, dass Hazard einer der fünf Top-Spieler der Welt ist und wir alle erwarten so viel von ihm, aber Hazard ist dran sich anzupassen, es wird also sicher gut ausgehen.»

Casemiro

Casemiro

02.10.2019

Ob so viel Optimismus wirklich angebracht ist, ist derzeit eher zu bezweifeln. Fakt ist: Die Königlichen verbleiben auf dem letzten Platz ihrer Gruppe und Trainer Zinédine Zidane muss einen Sieg im nächsten Spiel bei Galatasaray Istanbul als Ziel ausgeben, wenn Real nicht zum ersten Mal in der Klubgeschichte in der Gruppenphase der Königsklasse hängenbleiben soll. 

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