Ferland Mendy gehört ab sofort dem Starensemble von Real Madrid an. Dabei war die Karriere des französischen Linksverteidigers in jungen Jahren fast vorbei, bevor sie überhaupt beginnen konnte.
Es scheint, als wollte sich Ferland Mendy bei seiner Vorstellung im Estadio Santiago Bernabeu in die operierte Hüfte kneifen, um sicherzustellen, dass das Ganze hier real ist. Der Franzose wirkt nervös, als ihn die Real-Fans empfangen. Scheu lächelt er in die Kameras, beim obligaten Jonglieren fällt ihm die Kugel schon nach der fünften Berührung auf den Boden.
48 Milionen Euro lässt sich Real Madrid die Dienste von Mendy kosten. Der Mann, der vor zwei Jahren noch beim französischen Zweitligisten Le Havre spielte, wird somit nach Namensvetter und Landsmann Benjamin Mendy (wechselte 2017 für 57 Mio. zu Manchester City) zum zweitteuersten Linksverteidiger aller Zeiten. Dabei ist es ein kleines Wunder, dass Mendy überhaupt noch auf höchsten Niveau Fussball spielen kann.
Bei seiner Vorstellung in Madrid erzählt der 24-Jährige am Mittwoch aus seiner Jugend: «Ich sass eine Weile im Rollstuhl und habe sechs oder sieben Monate in einem Krankenhaus damit verbracht, das Gehen wieder zu lernen.» Ein Infekt zwang Mendy im Alter von 15 Jahren zu einer Hüftoperation. Es waren harte Zeiten für den jungen Kerl, der nur vier Jahre zuvor bereits einen Schicksalsschlag hinnehmen musste, als sein Vater verstarb.
«Die Ärzte haben mir gesagt, dass ich nie wieder Fussball spielen würde. Und jetzt bin ich bei Real Madrid», sagt Mendy. Er könne sich seinen rasanten Aufstieg auch nicht erklären. «Dass ich bei diesem grossen Klub einen Vertrag unterschreiben darf, ist unglaublich. Ich freue mich sehr und hoffe, dass alles gut geht», so der französische Nationalspieler.
Mendy ist nach Eden Hazard, Luka Jovic, Eder Militao und Rodrygo bereits der fünfte Sommertransfer von Real Madrid.