DFB-Pokal Renato Steffen legt sich nach Höchststrafe mit Trainer Labbadia an

Luca Betschart

31.10.2018

Renato Steffen wird im DFB-Pokal gegen Hannover nach rund einer Stunde eingewechselt. Genau 30 Minuten später muss er seinen Platz bereits wieder räumen.

Grosser Jubel beim VFL Wolfsburg: Dank einem 2:0-Sieg gegen Hannover 96 schafft Wolfsburg die Qualifikation für die Achtelfinals im DFB-Pokal. Das Gastspiel am Dienstagabend verläuft aber nicht für alle «Wölfe» wie gewünscht – insbesondere für den Schweizer Söldner Renato Steffen.

Während Steffen zu Beginn auf der Ersatzbank Platz nehmen muss, darf Landsmann Admir Mehmedi von Beginn weg ran und dankt das Vertrauen mit dem wichtigen Führungstreffer nach 20 Minuten. Auf Pass von Daniel Ginczek zieht der 27-Jährige aus spitzem Winkel direkt ab und überlistet den gegnerischen Torwart. Es sollte aus Schweizer Sicht das Highlight der Partie bleiben.

Denn nach 57 Minuten fällt Mehmedi nach einem Kopfballduell unglücklich auf den Rücken und muss angeschlagen ausgewechselt werden. Des einen Freud, des anderen Leid: Mehmedi wird durch Reservist Steffen ersetzt, der also doch noch seine Chance kriegt.

Höchststrafe für Steffen

Allerdings ist diese schneller wieder vorbei, als Steffen lieb sein kann. Nach 87 Minuten – und damit genau eine halbe Stunde nach seiner Einwechslung – nimmt Trainer Bruno Labbadia seinen zweiten Wechsel vor. Und erneut leuchtet Renato Steffens Nummer 8 auf der Anzeigetafel des Schiedsrichterassistenten auf. Während der Kommentator sofort erkennt, dass dies nichts mit der Leistung des 26-Jährigen zu tun haben kann, hat Steffen selbst sichtlich mehr Mühe, den Entscheid zu akzeptieren.

An der Seitenlinie angekommen, lässt der Schweizer seinem Frust freien Lauf. Er wirft Labbadia einen unmissverständlichen Blick zu und bevor dieser seinem Spieler den Wechsel erklären kann, verwirft Steffen die Hände und beschwert sich heftig. Das wiederum lässt sich der erfahrene Cheftrainer der Wolfsburger nicht bieten, packt Steffen unsanft am Nacken und liest ihm die Leviten. Auch für den Kommentator kam dies unerwartet: «Ai Alter. Das hab ich jetzt so aber auch selten gesehen.»

Auch nach dem erlösenden Schlusspfiff und der feststehenden Achtelfinal-Qualifikation hellt sich Steffens Miene nicht wirklich auf. Vielmehr kommt es zwischen ihm und Teamkollege John Brooks zur nächsten Diskussion – oder eher zur nächsten Standpauke für Steffen. Ob dem Schweizer noch weitere Konsequenzen drohen, ist unklar. Seine Chancen auf einen Einsatz am Wochenend in der Bundesliga, wenn Wolfsburg den Tabellenführer aus Dortmund empfängt, haben sich indes nicht wirklich erhöht. 

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