Cristiano Ronaldo ist noch nicht in der Wüste angekommen: Einerseits hat er mit Al-Nassr die erste Titelchance vergeben, andererseits noch kein Pflichtspiel-Tor für seinen neuen Arbeitgeber erzielt.
Im Halbfinale des Saudi Super Cups unterlag der Portugiese mit seinem Team am Donnerstagabend gegen Al-Ittihad mit 1:3 und verpasste den Finaleinzug nach einer schwachen Vorstellung. Der 37-Jährige muss zudem auch weiterhin auf sein erstes Pflichtspieltor im Wüstenstaat warten. Zwar führte der fünffache Weltfussballer seine Mannschaft als Captain auf den Platz, zu einem Treffer reichte es aber erneut nicht.
Kurz vor der Pause bot sich Ronaldo die goldene Möglichkeit zum 1:1, er konnte seine einzige gefährliche Aktion aber nicht nutzen.
Danach kam es noch schlimmer: Wenige Sekunden später verlor CR7 den Ball im Mittelfeld – der Gegner nutzte den Konter zum 2:0 eiskalt aus. Nach der Pleite musste sich Ronaldo – wie beim Aufwärmen – von den Al-Ittihad-Fans noch die hämischen «Messi»-Rufe anhören.
Sein langjähriger Rivale war kürzlich mit PSG zu Gast in Saudi-Arabien. Im Show-Match gegen eine Auswahl von Al-Nassr und Al-Hilal siegte Messi & Co. mit 5:4. Immerhin erzielte Ronaldo in diesem Freundschaftsspiel zwei Tore, während der Argentinier nur einmal treffen konnte.
Will CR7 Juve einklagen?
Doch das gewonnene Direktduell dürfte nur ein kleiner Trost für CR7 sein. Zumal er noch Ärger mit einem ehemaligen Arbeitgeber hat. Die italienische Sportjustiz bestrafte Juventus Turin aufgrund von Bilanzfälschungen mit einem 15-Punkte-Abzug. Die ganze Angelegenheit betrifft aber nicht nur die Funktionäre des Vereins, auch die Spieler rücken ins Visier der Ermittler.
So soll Juve gemäss einem Bericht von «AS» während der Coronakrise einem Teil der Spieler das Salär schwarz ausbezahlt haben. Offiziell verzichteten diese Juve-Spieler auf vier Monatsgehälter. Den betroffenen Profis droht nun ein Nachspiel – inklusive Spielsperren.
Zwar gehörte Ronaldo nicht zu der Gruppe um Captain Leonardo Bonucci, welche eine «offizielle» Vereinbarung mit dem Klub unterschrieb, soll aber in einem separaten Dokument eine Abmachung mit Juve getroffen haben.
In diesem «Geheimpapier» werden Ronaldo knapp 20 Millionen Euro zugesichert, die er aufgrund des Corona-Gehaltsverzichts einbüsste. Die Nachzahlung soll auch dann erfolgen, wenn der Spieler den Klub verlassen würde. Zu Saisonbeginn 2021 wechselte CR7 dann zu Manchester United – von dem ausstehenden Geld sah er offenbar aber nie etwas und will sich nun laut «La Repubblica» per Zivilklage die 20 Millionen Euro holen.
Am Hungertuch nagt Ronaldo auch ohne die ausbleibende Summe nicht: Einschliesslich Werbeeinnahmen dürfte er etwa 200 Millionen Euro pro Saison kassieren. Sein Vertrag bei Al-Nassr läuft noch bis 2025.