Drohen Konsequenzen? Ronaldo jubelt christlich und macht sich strafbar

lih

11.8.2023

Cristiano Ronaldo erzielt im Halbfinal des Arab Club Champions Cup das entscheidende Tor. Sein anschliessender Jubel sorgt für Diskussionen.

lih

11.8.2023

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Cristiano Ronaldo schiesst in der 75. Minute im Halbfinal des Arab Club Champions Cup das entscheidende 1:0.
  • CR7 macht seinen berühmten «Siuuuu-Jubel», dem eine christliche Geste vorausgeht: Ronaldo macht das Kreuz.
  • In Saudi-Arabien sind christliche Gesten oder Symbole in der Öffentlichkeit untersagt. Ein ehemaliger Al-Nassr-Spieler wurde einst wegen eines Jesus-Tattoos verhaftet.

Ronaldos «Siuuuu-Jubel» feierte vor wenigen Tagen seinen 10. Geburtstag. Setzt der Superstar nach einem Tor zum Sprung an, bereitet das ganze Stadion schon mal seine Stimmbänder vor, um beim kraftvollen Landen des Stürmers lauthals mitzuschreien.

Es gibt aber auch Gesten von CR7, die weniger Begeisterungsstürme auslösen. So fasste sich der Portugiese beispielsweise im April in den Schritt, einige Stimmen forderten eine Bestrafung des Superstars. Passiert ist aber nichts.

Nun entfacht Ronaldo erneut einen umstrittenen Diskurs. Im Halbfinal des Arab Club Champions Cups bekam Al-Nassr in der Schlussviertelstunde einen Penalty zugesprochen. Ronaldo schnappte sich das Leder, platzierte es auf dem Punkt und zimmerte die Kugel mit dem Innenrist in die Maschen. Daraufhin rannte Ronaldo zur Eckfahne und setzte zu dem an, worauf alle Fans warteten: zum «Siuuuu-Jubel».

Cristiano Ronaldo schiesst seine Farben im Arab Club Champions Cup in den Final.
Cristiano Ronaldo schiesst seine Farben im Arab Club Champions Cup in den Final.
IMAGO/AFLOSPORT

So weit, so gut. Sein Jubel sorgt aber für Diskussionen, weil er zuvor das christliche Kreuzzeichen macht. Ronaldo ist bekennender Christ, in Saudi-Arabien ist es jedoch rechtlich gesehen heikel, diesen Glauben auszuleben. Das öffentliche Beten oder Zurschaustellen von Symbolen im Zusammenhang mit der christlichen Religion gilt im muslimischen Land als Straftat und kann sogar mit Festnahme bestraft werden.

Ein Beispiel vom ehemaligen Al-Nassr-Spieler Juan Pablo Pino zeigt, dass Ronaldos Kreuz-Geste durchaus Folgen mit sich tragen könnte. Der Kolumbianer wurde einst in einem Einkaufszentrum verhaftet, weil sein Jesus-Tattoo am Oberarm sichtbar war.

Drohen auch Cristiano Ronaldo Konsequenzen? Der portugiesische Stürmerstar ist das Aushängeschild der Saudi Pro League. Gut möglich, dass dies dem 37-jährigen Portugiesen in die Karten spielt. Seitdem er in den Wüstenstaat gewechselt ist, sind viele weitere Top-Spieler dem saudischen Ruf gefolgt. Im Endspiel des Arab Club Champions Cup trifft Al-Nassr am Samstag auf Al-Hilal.