Bayern München Rummenigge schlägt Alarm: «Das wird zu Problemen führen»

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23.10.2019

Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge ist nicht zufrieden mit den letzten Auftritten seines Teams.
Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge ist nicht zufrieden mit den letzten Auftritten seines Teams.
Bild: Getty

Es sind schwierige Tage für Niko Kovac und Bayern München. Vorstandschef Rummenigge rügt das Team für ihre «Sorglosigkeit», Captain Neuer sieht die Mannschaft nicht da, «wo sie sein soll.» Immerhin: Es müllert wieder.

Selten hat ein Auswärtssieg in der Champions League für so schlechte Stimmung gesorgt wie am Dienstagabend bei Bayern München. Der deutsche Rekordmeister gewann bei Olympiakos Piräus mit 3:2. Die Art und Weise war aber alles andere als zufriedenstellend: Erst gerieten die Bayern in Rückstand, dann mussten sie am Ende trotz zwischenzeitlicher Zwei-Tore-Führung noch um die drei Punkte zittern. Dies, nachdem die Bayern zuletzt in der Liga in zwei Spielen nur einen Zähler geholt hatten.

Beim Bankett nach dem Spiel in Griechenland hebt Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge den Mahnfinger. «Ich glaube nicht, dass die Leistung, die wir gebracht haben, uns in diesem Jahr grosse Erfolge bescheren wird, wenn wir nicht die Kurve langsam kriegen. Wir spielen mir ein bisschen zu sorglos», rügt Rummenigge in seiner gut zweiminütigen Ansprache unerwartet deutlich seine Mannschaft: «Das wird irgendwann zu Problemen führen.»


Auch Captain Manuel Neuer, der gegen Olympiakos öfters geprüft wurde, als ihm wohl lieb war, sieht die Mannschaft aktuell «nicht da, wo sie sein soll». Die Selbstverständlichkeit, die Automatismen, die Balance – das stimme immer noch nicht ganz, meint Neuer: «Das müssen wir wieder hinbekommen. Da müssen wir Spieler uns an die eigene Nase fassen.»

Ausserdem verloren die Münchner innert weniger Tage zwei Stamm-Verteidiger. Nach der schweren Knieverletzung von Niklas Süle am Wochenende musste in Piräus 80-Millionen-Neuzugang Lucas Hernandez die Partie vorzeitig beenden und wird mehrere Wochen ausfallen.



Hungriger Lewandowski – und es müllert wieder

Trotz allem sind die Bayern in der Königsklasse im Soll. Neun Punkte aus drei Spielen und die Konkurrenz luchst sich gegenseitig fleissig Punkte ab – die Achtelfinals können fast gar nicht mehr verpasst werden. Lichtblick der Münchner ist einmal mehr Robert Lewandoswki, der die Bayern auch in Piräus per Doppelpack auf die Siegesstrasse bringt. Der Pole hat in 13 Pflichtspielen in dieser Saison schon 18 Mal getroffen. In der ewigen Torjägerliste der Champions League steht Lewa mit seinen 58 Toren neu alleine auf Platz 5 – Raul (3., 72 Tore) und Benzema (4., 60 Tore) sind in Reichweite.

Zu verdanken ist der Erfolg in Piräus auch Thomas Müller. Der zuletzt oft auf die Bank verbannte Offensivmann durfte 85 Minuten spielen – und war an allen drei Bayern-Toren beteiligt. Auf Freudensprünge und verbale Ansagen verzichtet Müller nach dem Spiel aber. «Ich versuche, mich aufs Fussballspielen zu konzentrieren. Langsam können die ganzen Diskussionen auch mal ein bisschen zu Ende gehen», so der 30-Jährige. 



Müller hat nun schon fünf Torvorlagen auf seinem Saisonkonto – Spitzenwert bei den Bayern. Trainer Niko Kovac braucht also gute Argumente, sollte er Müller am Wochenende gegen Union Berlin erneut nicht von Anfang an bringen. 

Ohnehin steht Kovac vor schwierigen Wochen. Kriegt der Coach das Reizthema Thomas Müller in den Griff? Wie reagiert er auf den Tipp von Präsident Uli Hoeness, Javi Martinez öfter spielen zu lassen? Wie löst er die Probleme in der Abwehr? Und wie verdaut er die Sorglos-Ansage von Boss Rummenigge?

Als hätte Kovac nicht schon genug Baustellen, die ihm Kopfschmerzen bereiten könnten, spekuliert die «Sport Bild» am Mittwoch bereits über die Entlassung des Kroaten – und nennt mit Leipzig-Manager Ralf Rangnick sogar bereits einen möglichen Kovac-Nachfolger.

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