Zürich
Mit Siegen in den Cup-Achtelfinals vom Donnerstag gegen unterklassige Gegner wollen St. Gallen und Luzern ihre angeschlagene Moral aufbauen. Mit Spaziergängen können aber weder die Ostschweizer (in Delsberg) noch die Innerschweizer (in Echallens) rechnen.
Das Intermezzo im Cup kommt dem FC St. Gallen und Trainer Giorgio Contini möglicherweise gerade recht. Mit einem Sieg beim Erstligisten SR Delémont könnten die Spieler die schier traumatische 0:4-Heimniederlage in der Meisterschaft gegen Lausanne aus den Köpfen bringen, bevor es für die Ostschweizer am Sonntag mit dem Heimspiel gegen die im Hoch befindlichen Grasshoppers weitergeht.
Delémont war letztmals in der Saison 2002/03 erstklassig. Der Klub stieg 2012 aus der Challenge League und drei Jahre später auch aus der Promotion League. Der Wiederaufstieg ist nicht in Sicht. Auch in dieser Saison schlagen sich die Jurassier mehr schlecht als recht. Nach elf Runden sind sie in ihrer 14er-Gruppe der 1. Liga nur Zehnte.
Just nach dem Abstieg aus der Challenge League machte der polysportive SR Delémont - SR steht für Sports Réunis - im Cup von sich reden. In der 1. Runde schalteten die Delsberger den FC Luzern in einem Penaltyschiessen aus.
In der Vereinsgeschichte tauchen bekannte Namen auf. Der letzte Cheftrainer in der Nationalliga A war der Belgier Michel Renquin. Ab 1988 wurde die Mannschaft fünf Saisons lange vom Ur-Delsberger Jean-Marie Conz trainiert. Conz hatte 15 Jahre lange bei den Young Boys gespielt. In der YB-Meistermannschaft von 1986 war er als Libero eine feste Grösse.
Für Luzerns Trainer Markus Babbel gilt Ähnliches wie für den Kollegen Contini. Die jüngste 0:1-Heimniederlage kam zwar gegen überzeugende Young Boys zustande, aber die Serie siegloser Meisterschaftsspiele ist auf acht angewachsen. Deshalb könnte auch den Innerschweizern ein Erfolgserlebnis im Cup guttun. Gegner Echallens, der Fünfte in der Westschweizer 1.-Liga-Gruppe, schaltete in den ersten beiden Cup-Runden Mannschaften aus der Challenge League aus. Zuerst Mitte August den FC Aarau, der damals jedoch auch in der Meisterschaft nichts zustande brachte, danach Mitte September nach Verlängerung den aktuellen Challenge-League-Leader Neuchâtel Xamax.
In einem weiteren Achtelfinal-Match empfängt der FC Schötz, Fünfter der 1.-Liga-Gruppe 2, den FC Lugano. Die Tessiner hatten vor zwei Jahren auf ihrem Weg in den (gegen den FCZ verlorenen) Cupfinal mit ein paar unterklassigen Mannschaften viel Mühe bekundet. Schötz, der Dorfklub aus dem Luzerner Hinterland, hat dank einer vorbildlichen Nachwuchsbewegung schon etliche gute Spieler hervorgebracht. Trainer ist der frühere NLA-Spieler René Erlachner, der unter anderem bei YB tätig war.
In der Saison 1995/96 drang Schötz nach einem 2:0-Sieg über Schaffhausen in die Viertelfinals vor. Dort zogen die Luzerner gegen St. Gallen erst im Penaltyschiessen den Kürzeren.
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