Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus verschärft Italien sein Vorgehen drastisch. Der Spielbetrieb in sämtlichen Team-Sportarten wird bis zum 3. April ausgesetzt.
Davon ist unter anderem der Fussballbetrieb der Serie A betroffen. Die Beschränkungen der Bewegungsfreiheit gelten ab Dienstag nun für ganz Italien und nicht mehr nur für die am stärksten betroffenen Regionen im Norden. Das kündigte Ministerpräsident Giuseppe Conte am Montagabend an. Ein entsprechendes Dekret wolle er umgehend unterschreiben.
Conte rief seine Landsleute auf zu Hause zu bleiben, sofern sie nicht zur Arbeit müssen oder dringende Angelegenheiten zu erledigen haben. Alle öffentlichen Versammlungen würden verboten. Sportveranstaltungen wie Fussballspiele würden ausgesetzt. Die Schliessung von Schulen und Universitäten werde landesweit bis zum 3. April verlängert, sagte der Regierungschef.
Forderung von Sportminister Spadafora nachgekommen
Italiens Sportminister Vincenzo Spadafora hatte bereits am Sonntagabend den Entscheid der Serie A, den Spielbetrieb trotz der Ausbreitung des Coronavirus fortzusetzen, als «unverantwortlich» bezeichnet. Beim öffentlich-rechtlichen TV-Sender Rai 2 fragte er am Sonntagabend: «Worauf warten wir denn noch? Auf den ersten Infektionsfall in der Serie A?» Den Liga-Präsidenten Paolo Dal Pino griff er direkt an: «Er gibt Entscheide immer nur weiter. Es scheint mir, er ist sich dem Ernst der Lage nicht bewusst.»
In Italien wurden seit Ende Februar zwar etliche Spiele verschoben oder vor leeren Rängen ausgetragen, so auch das Spitzenspiel am Sonntag zwischen Meister Juventus Turin und Inter Mailand (2:0). Spadafora geht das aber nicht weit genug, seine Forderung am Sonntagvormittag, die Spiele überhaupt nicht mehr anzupfeifen, wurde zunächst nicht beachtet, jetzt aber von der Regierung angeordnet.