Flugzeugabsturz Helfer halten Fussballer Sala für tot – Suche geht aber weiter

dpa

23.1.2019

Der argentinische Fussballer Sala ist bei seinem Flug nach Cardiff verschollen.
Der argentinische Fussballer Sala ist bei seinem Flug nach Cardiff verschollen.
Keystone

Noch am Mittwochmorgen wollte die Polizei nicht ausschliessen, dass sich Sala und sein Pilot in einem Rettungsfloss befinden. Doch mehr als 40 Stunden nach dem Verschwinden des Kleinflugzeugs über dem Ärmelkanal scheint jede Hoffnung geschwunden.

Der bei einem Flug über den Ärmelkanal verschollene Fussballer Emiliano Sala kann nach Ansicht der Rettungskräfte nicht mehr lebendig geborgen werden. Das erklärte der Luftrettungsdienst Channel Islands Airsearch auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. Nach rund 40 Stunden im Wasser gebe es so gut wie keine Überlebenschancen für den 28-jährigen Argentinier und seinen Piloten, sagte eine Sprecherin. Die Suche dauere aber an. Es handle sich nunmehr um eine Bergungsaktion.

Noch am Morgen hatte die Polizei in Guernsey nicht ausgeschlossen, dass sich Sala und sein Pilot in einem Rettungsfloss, an Land oder an Bord eines Schiffes befinden. Drei Flugzeuge und ein Hubschrauber waren am Mittwoch im Einsatz, teilte die Polizei mit. Auch Satelliten- und Handydaten würden ausgewertet. Bis Nachmittag war jedoch keinerlei Hinweis auf das vermisste Flugzeug entdeckt worden.

Die einmotorige Propellermaschine, mit der Sala vom französischen Nantes ins walisische Cardiff unterwegs war, verschwand am Montagabend von den Radarschirmen. Sala äusserte in einer Sprachnachricht die Sorge, das Flugzeug könne verunglücken. Der ehemalige Angriffsspieler des FC Nantes war nach einem Millionentransfer auf dem Weg zu seinem neuen Verein Cardiff City.

Medienberichten zufolge schickte Sala aus dem Flugzeug noch eine Sprachnachricht an seine Freunde. «Ich bin hier oben im Flugzeug, das anscheinend gleich in seine Einzelteile zerfällt, und bin auf dem Weg nach Cardiff», hiess es in der am Dienstagabend (Ortszeit) veröffentlichten Audiodatei. «Wenn ihr in eineinhalb Stunden keine Neuigkeiten von mir hört: Ich weiss gar nicht, ob die überhaupt jemanden schicken, um nach mir zu suchen, weil sie mich sowieso nicht finden werden. Dann wisst ihr schon Bescheid. Papa, ich habe solche Angst», sagte Sala, wobei «Papa» im argentinischen Spanisch auch «Oh, Mann» heissen kann.

Der Vater des Spielers, Horacio Sala, bestätigte der renommierten argentinischen Zeitung «Clarín» die Authentizität der rund einminütigen Aufnahme. Im Hintergrund sind Motorengeräusche zu hören. Trotz seiner offenkundigen Sorge wirkt der Fussballer allerdings nicht panisch, sondern eher müde. Sala gähnt sogar mehrmals.



Erst vor wenigen Tagen war Salas Wechsel vom FC Nantes zu Cardiff City bekanntgeworden. Am Dienstagabend hatten sich Hunderte Anhänger des westfranzösischen Vereins in der Innenstadt von Nantes versammelt, um Blumen niederzulegen, wie der Radiosender Franceinfo berichtete.

«Wir sind sehr besorgt um die Sicherheit von Emiliano Sala», sagte der Vorsitzende von Cardiff City, Mehmet Dalman, der britischen Zeitung «Guardian». Nach Angaben seines neuen Vereins sollte am Dienstag sein erster Tag mit dem Team sein. Das Training wurde letztlich abgebrochen.


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